Rezension

Klar für ein junges Publikum geschrieben

Theo Boone 01 und der unsichtbare Zeuge - John Grisham

Theo Boone 01 und der unsichtbare Zeuge
von John Grisham

Bewertet mit 3 Sternen

Der dreizehnjährige Theo Boone, Sohn zweiter Rechtsanwälte, kann es kaum erwarten, selbst als Anwalt arbeiten zu dürfen. Seinen Freunden hilft er gerne bei rechtlichen Problemen aller Art und mischt sich dabei auch mal in einen Mordprozess ein…

„Theo Boone und der unsichtbare Zeuge“ ist der erste von mittlerweile fünf Krimis um den Schüler Theo Boone, geschrieben vom bekannten Rechtsanwalt und Thrillerautor John Grisham. Die Geschichte wird in der dritten Person aus der Sicht des Teenagers Theo erzählt, der gerne Anwalt (oder wahlweise auch Richter) werden möchte und einen grossen Teil seiner Freizeit im Gericht verbringt. Sehr viel mehr erfährt man als Leser jedoch nicht über ihn, und auch die anderen Figuren bleiben eher blass. Vor allem durch seine Perfektheit wirkt Theo langweilig: sympathisch, beliebt, gut in der Schule, hilfsbereit, einfach zu schön um wahr zu sein.

Die Handlung ist relativ einfach und geradelinig aufgebaut und richtet sich eindeutig an ein junges Publikum, das sich Krimis nicht gewohnt ist. Für krimierfahrene Leser wie mich ist „Theo Boone und der unsichtbare Zeuge“ etwas zu simpel aufgebaut, um wirklich spannend zu sein. Zudem werden einige Handlungsstränge angedeutet, die sich am Schluss einfach in Luft auflösen. Vielleicht werden sie in den späteren Bänden der Reihe wieder aufgegriffen, aber so liessen mich diese losen Enden etwas unbefriedigt zurück. Auch die vielen Erklärungen auf einem sehr tiefen Level (was ist eine Zwangsvollstreckung; was passiert während einer Gerichtsverhandlung etc.) richten sich klar an ein unerfahrenes Publikum.

Der Schreibstil von Jon Grisham erschien mir hier etwas zäh und steif, besonders die Dialoge erschienen mir recht hölzern. Es ist schon Jahre her, dass ein anderes John Grisham Buch gelesen habe, daher kann ich nicht beurteilen, ob dies nur hier der Fall ist (vielleicht liegt es ja auch am Übersetzer?), oder ob mich sein Schreibstil einfach nicht wirklich packt.

 

Mein Fazit

Merklich an ein relativ junges und unerfahrenes Publikum gerichtet.