Rezension

Klare Leseempfehlung :)

Unland - Antje Wagner

Unland
von Antje Wagner

Bewertet mit 5 Sternen

Als Franka Berlin hinter sich lässt, um in ein kleines Dorf in Sachsen-Anhalt zu ziehen, verspricht sie sich davon nicht allzu viel. Ihr Ziel ist Haus Eulenruh, eine Einrichtung, die sich um Kinder und Jugendliche kümmert, die kein zu Hause mehr haben. Alle sieben Kinder haben Schlimmes in ihrer Vergangenheit erlebt und so treffen verschiedene Eigenarten und Charaktere aufeinander. Doch das ist nicht Frankas einziges Problem. Die Verschwiegenheit ihrer Pflegeeltern, wenn es um die verlassenen Ruinen am Rande des Dorfes geht, scheint mehr als auffällig. Was es wohl damit auf sich hat…?

Unland ist eine Geschichte, die langsam anfängt und doch nicht langweilig ist. Ohne es zu merken taucht man immer mehr in eine Realität ein, die authentische Charaktere bereithält. Trotz der vielen Schicksale, die hier zusammen treffen, wirken die Personen nie überzeichnet. Im Gegenteil, man fühlt mit ihnen und schüttelt den Kopf, wenn man bedenkt, dass diese fiktive Geschichte auch viel Wahrheit enthält.

Der Spannungsaufbau wird begleitet von einer dichter werdenden Atmosphäre, die ganz subtil die Geschichte begleitet. Ich muss zugeben, dass ich am Anfang gerade eine gewisse Spannung vermisst habe, aber der Rest des Buches hat mich dafür entschädigt.

Durch die Vielzahl der Nebencharaktere wirkt die Geschichte lebendig ohne überladen zu sein. Alle spielen irgendwie eine Rolle und da stört es nicht, dass man vielleicht nicht alles über sie erfährt. Wenngleich doch die Vergangenheit jedes Einzelnen Beachtung findet. Dabei gefiel mir die Einarbeitung der Schicksale in die Geschichte besonders gut. Es ging nämlich nie darum alles bis ins Detail zu erzählen, sondern man bekommt meist nur einen kurzen Eindruck vermittelt, was eigentlich passiert ist.

Das Ende ist so ganz anders als man denkt und mutig obendrein. Es lässt mich nachdenklich zurück und ist einen Extrastern wert  :)

Fazit:
Bemerkenswert gut geschriebenes Jugendbuch, welches sich definitiv lohnt zu lesen.

(Das Cover ist übrigens auch wunderbar gelungen…)