Rezension

Klassiker

Der Krieg der Welten - H. G. Wells

Der Krieg der Welten
von H. G. Wells

Bewertet mit 4 Sternen

Im Jahr 1898 geschrieben ist dieses Buch unbestritten ein Klassiker der Sience Fiction, Vorbild für das wohl berühmteste Hörspiel der Geschichte und Inspiration für nachfolgende Generationen. 

Die Marsmenschen sind hier keine kleinen grünen Männchen, sondern werden fast tintenfischartig beschrieben und sie sind gekommen, um die Erde zu erobern, auf brutalste Weise. Sehr interessant wird beschrieben, welchen Wissentsstand man über den Mars zu haben glaubte.

Wells beschreibt mit einem, für die damalige Zeit sehr futuristisch, anmutendem Weitblick die technischen Errungenschaften der Invasoren. Dem Alter des Romans geschuldet ist allerdings der eher nüchterne, teils fast langatmige Schreibstil. Einiges an Wortgefügen mutet dem Leser eher antiquiert an und macht das Lesen manchmal etwas schwergängig. Mit den bekannten Hollywood Filmen kann man das Geschriebene auf keine Weise vergleichen. Jüngere Leser könnten damit wohl auch eher Probleme haben. 

Für Klassik Fans und Liebhaber der SiFi Literatur ist das Buch aber definitiv ein Muss. 

Wells nimmt die Landung der Marsmenschen zum Anlass eine Warnung auszusprechen. Der Mensch sollte sich in seiner Arroganz nicht allzu sicher sein. Brutal und unvermittelt kann der Untergang bevorstehen. Gleichzeitig aber wird in fast biblischer Weise der Kampf David gegen Goliath thematisiert. Die Menschheit überlebt bei Wells nur durch puren Zufall, warum er dieses Senario wählte bleibt Spekulation, kann aber auch als Homage an die Allmacht der Natur verstanden werden. Eins bleibt nach der Lektüre, der bange Blick zum Himmel und die Frage, sind wir tatsächlich allein im Universum.