Rezension

Klassische Krimikost

Mord in Sussex -

Mord in Sussex
von John Bude

Bewertet mit 4 Sternen

Die Brüder John und William leben zusammen auf dem Familienbesitz. Kurz nachdem John zu einem Wochenendausflug aufgebrochen ist wird sein Auto verlassen aufgefunden, Blutspuren im Inneren, von John fehlt jede Spur. Die Polizei nimmt ihre Arbeit auf und bald deutet alles darauf hin, das der Täter wohl aus der Familie stammt und Bruder William rückt ins Visier des ermittelnden Beamten. 

Der Leser bekommt hier einen klassisch aufgebauten Kriminalfall geboten. Kurz werden die Figuren der Brüder eingeführt und dann wird man auch schon mit dem Tatort konfrontiert. Zusammen mit der Polizei erarbeitet man sich die Fakten, ist Teil der Ermittlungsarbeit und weiß immer genausoviel wie diese. Im Laufe der Geschichte werden weitere Figuren eingeführt, die Geschehnisse werden anhand der vorhandenen Informationen rekonstruiert, wobei es natürlich auch passieren kann, dass sich das Ganze später als falsche Fährte erweist.

Die Geschichte zeigt vom Aufbau und der Ausarbeitung her Ähnlichkeit mit Romanen von Agatha Christie, inklusive detaillierter Rekapitulation des Falles am Ende. Während der Lektüre hab ich mich mehrfach über das recht altmodische Setting gewundert. Ich dachte, dass der Autor hier sehr bemüht war, die klassische Stimmung zu erzeugen. Erst am Ende des Buches habe ich dann erfahren, dass das Buch tatsächlich authentisch aus der Zeit stammt und der Autor bereits lange verstorben ist. Im Nachhinein erklärt das natürlich mein Gefühl beim Lesen und die Geschichte wirkt so wieder rund. 

Die Geschichte an sich ist vielschichtig aufgebaut, war allerdings für mich schnell vorhersehbar. Es entstehen leichte Längen, wenn der ermittelnde Beamte das Verbrechen minutiös wieder und wieder anhand neuer Spuren gedanklich durchspielt, allerdings ist es gerade diese Ermittlerfigur, die die Geschichte trägt. 

Liebhaber klassischer, englischer Krimis werden sich hier gut unterhalten fühlen. Das Buch setzt weniger auf blutige Details, sondern vielmehr auf eine gut konstruierte Geschichte mit Schwerpunkt auf dem Motiv für den Mord. Ich fühlte mich gut unterhalten.