Rezension

Klimakatastrophe durch einen Vulkanausbruch

Der dunkle Himmel -

Der dunkle Himmel
von Astrid Fritz

Die Autorin Astrid Fritz, erzählt in ihrem neuen historischen Roman "Der dunkle Himmel" das berühmte, schicksalhafte Jahr 1816, das «Jahr ohne Sommer», als großen packenden Roman - und als berührende Liebesgeschichte.

Inhalt:
1816: schwarze Wolken, Dauerregen, Kälteeinbrüche, grelle Sonnenuntergänge. Immer wieder schauen die Menschen aus dem schwäbischen Hohenstetten in den Himmel. Das Wetter spielt verrückt. Ernteausfälle bedrohen ihr Leben. Viele Verzweifelte suchen auf fernen Kontinenten ihr Glück. Strenggläubige sehen die Apokalypse nahen. Und wieder andere versuchen, durch Tatkraft und puren Überlebenswillen das Jahr ohne Sommer zu meistern. Wie der junge Schulmeister Friedhelm. Die starke Paulina. Und der kluge Pfarrer Unterseher. Packend und atmosphärisch erzählt «Der dunkle Himmel» anhand des Leinenweberdorfes von einer historischen Klimakatastrophe globalen Ausmaßes nach einem Vulkanausbruch in Indonesien.

Meine Meinung:
Die Autorin verknüpft sehr anschaulich und atmosphärisch das Thema „Klimakatastrophe“ des Jahres 1816, die durch extreme Wetterbedingungen zu Hungersnöten im ganzen Land, führte. Was die Menschen damals nicht wussten oder ahnten, war, dass die Katastrophe durch einen gigantischen Vulkanausbruch in Indonesien im Jahr 1815 ausgelöst wurde.

In Hohenstetten sind die Menschen entsetzt, denn es regnet ununterbrochen, die Saat verfault auf den Äckern und bei dem kleinsten Sonnenschein regt sich neue Hoffnung, dass jetzt alles gut werden wird. Wieder der Versuch einer Aussaat und nun kommt Eiseskälte Schnee und Hagel hinzu und lässt die meisten Menschen verzweifeln. Sie halten die Wetterkatastrophe für eine Strafe Gottes. Durch den Nahrungsmangel verändern sich die Menschen untereinander und es entsteht Neid, Missgunst und Hass.

Im zweiten Handlungsstrang geht es um die verzweifelte Liebe zwischen Paulina und Friedhelm, die beide nach einer Möglichkeit suchen zu heiraten und sich ein gemeinsames Leben aufzubauen. Doch der Schultes hat seine Tochter Paulina bereits einem alten Geschäftsfreund, dem Metzgermeister versprochen um sich seiner eigenen Vorteile zu sichern. Um seine kriminellen Taten zu verschleiern, beschließt der Schultes mit seiner Familie nach Amerika, auszuwandern.

Viele Menschen verließen mit dem Mut und der Verzweiflung ihre Heimat um im fernen Amerika ein neues und hoffentlich besseres Leben zu beginnen. Die Umstände und Gegebenheiten der Auswanderer, war recht fatal und hätte aus meiner Sicht, sogar noch etwas ausführlicher und tiefer geschildert werden können.

Das sehr detaillierte Nachwort der Autorin, woher der Kälteeinbruch kam und welche Folgen dies für das Land und die Menschen hatte, runden den historischen Teil, hervorragend ab.

Fazit:
Der Autorin ist es hervorragend gelungen, mit ihren fiktiven Charaktere und historischen Ereignissen, eine sehr bewegende und emotionale Geschichte über das Leben in schwierigen Zeiten zu erzählen. Die Protagonisten und selbst die Nebenfiguren sind im Handlungsverlauf sehr glaubwürdig dargestellt und gut eingebunden. Das Buch hat alles, was für mich eine lesenswerte Geschichte ausmacht.
Von mir 5 Sterne und eine Leseempfehlung!