Rezension

Knifflige bis verzwickte Rätsel...

24 DAYS ESCAPE – Der Escape Room Adventskalender: Sherlock Holmes und das Geheimnis der Kronjuwelen -

24 DAYS ESCAPE – Der Escape Room Adventskalender: Sherlock Holmes und das Geheimnis der Kronjuwelen
von Philipp Wirthgen

Bewertet mit 4 Sternen

Ein unterhaltsamer Adventskalender für Escape-Fans, diesmal im viktorianischen London. Knifflige bis verzwickte Rätsel fordern den Kopf...

Dieses Weihnachten wird kriminell gut! In diesem Adventskalender erforschst du das alte, vom Nebel umschlungene London und triffst auf den Meisterdetektiv Sherlock Holmes. Öffne jeden Tag eine neue, verschlossene Seite und löse alle Rätsel. Dieser Fall ist märchenhaft illustriert und stammt aus der Feder erfahrener Escape-Room-Entwickler. Entscheide selbst, welches Türchen du als nächstes öffnest, um alle 24 versteckten Geheimnisse zu ergründen. Jedes Rätsel führt dich mit einer Code-Schablone spielerisch weiter durch die Gedankenwelt des Meisterdetektivs und seines Partners Dr. Watson. Wirst du am Ende mit allen Hinweisen und dem großen Poster das Mysterium um einen neuen, spannenden Fall im Universum des bekanntesten Detektivs der Welt lüften?

24 Rätsel erwarten den Escape-Fan hier: Sherlock Holmes hat einen wertvollen Diamanten versteckt, um ihn vor einem Diebstahl zu bewahren. Der Leser in der Rolle eines Gelegenheitsdiebes versucht nun, die Sicherungssysteme des Meisterdetektivs zu knacken, um doch an den Schatz zu kommen. Wird es gelingen?

Doch wie funktioniert das Spiel überhaupt? Zu Beginn wird der Leser begrüßt und mit den Regeln vertraut gemacht. Bevor es dann losgehen kann, sind noch einige Vorbereitungen vonnöten, die sich aber in Grenzen halten. Anhand eines Beispiels wird man dann mit dem eigentlichen Ablauf vertraut gemacht. Wenn man eine Idee von der Lösung hat (Zahlenfolge oder Wort), kann man mittels eines Kontrollmechanismus herausfinden, ob man richtig liegt und dann nachlesen, was man auf der beiliegenden herausnehmbaren Pinnwand notieren kann.

Lediglich die Startseite ist gekennzeichnet, die Reihenfolge der anderen Rätsel ist beliebig, außer wenn ein Symbol sie ziert. Bevor diese Symbol-Seiten geöffnet werden, muss man erst das/die zugehörigen Rätsel gelöst und die entsprechenden Vermerke auf der o.g. Pinnwand notiert haben. Dadurch wird der Leser letztlich doch dazu gebracht, die eigentliche Lösung des Falls erst am letzten Tag zu öffnen…

Alle Aufgabenseiten sind verschlossen, können sich aber durch eine Perforation leicht öffnen lassen. Manche Rätsel empfand ich als recht einfach, andere erwiesen sich als echte Kopfnüsse, so dass ich durchaus die Hinweise im Anhang zu Hilfe nehmen musste. Zu jedem Rätsel gibt es drei Hinweise – von einer leisen Idee bis hin zum Wink mit dem Zaunpfahl. Verraten wird die Lösung jedoch nie, so dass ich bei einem Rätsel wirklich ratlos blieb. Insgesamt waren die Aufgaben jedoch lösbar – und mehr Spaß machte es, als ich sie gemeinsam mit meinem Sohn anging. Zwei Hirne ergänzen sich doch oft ganz gut…

Farblich ist dieser besondere Adventskalender in Sepia-Tönen gehalten, was einerseits etwas trist wirkt, andererseits aber doch ganz gut zur dargestellten viktorianischen Zeit passt. Außer am Anfang und am Ende ist die Geschichte doch recht lose gehalten und wenig verbunden – hier geht es tatsächlich eher um die einzelnen Rätsel. Das fand ich ein wenig schade, andererseits war die freie Entscheidung, mit welchem Rätsel es nun weitergehen sollte, auch reizvoll. Gefallen hat mir auch, dass wenig Hilfsmittel erforderlich waren und man im Grunde gleich loslegen konnte.

Schade ist nur, dass es sich hier um einen ‚Einweg-Adventskalender‘ handelt. Natürlich könnte man Bleistifteintragungen auf der Pinnwand wieder weg radieren, aber ganz spurlos geht das dann wohl doch nicht. Und die Seiten sind nach dem ersten Durchgang ja doch alle geöffnet, so dass es bei einer Wiederholung (durch wen auch immer) auch schwerfallen würde, im Blick zu behalten, welches Rätsel man nun schon gelöst hat und welche noch fehlen. Für 14 Euro vielleicht verschmerzbar, aber bei einem Buch finde ich das immer bedauerlich…

Alles in allem eine schöne Idee, die durchaus Lust auf mehr Escape-Abenteuer macht. Empfehlenswert ist es, die Rätsel nicht alleine zu lösen, gemeinsam macht es einfach noch mehr Spaß. Und der Ansatz, über einen Adventskalender die grauen Gehirnzellen zu fordern, ist doch nur begrüßenswert.

 

© Parden