Rezension

Köstlich und romantisch

Der Anfang vom Happy End - Emma Garcia

Der Anfang vom Happy End
von Emma Garcia

Bewertet mit 4 Sternen

Der erste Satz:
Google-Suche: Bin ich schwanger?

Meine Meinung:
Inhalt
Liv kann es immer noch nicht fassen: Sie ist tatsächlich schwanger und zwar von Max, ihrer großen Liebe. Doch der hat sich nach Spanien verabschiedet und weiß noch gar nichts von seinem Glück. Liv macht sich auf nach Spanien, um sich mit ihm zu treffen und ihn zurück zu erobern. Natürlich möchte sie ihm auch die frohe Kunde übermitteln.
Als wäre sie mit ihren Hormonen nicht schon genug gestraft, tritt auch noch eine Person in ihr Leben, von der sie es niemals erwartet hätte. Sie nistet sich regelrecht bei der Schwangeren ein. Ob das wohl gut gehen wird?

"Bitte nicht. Du bist nicht schwanger, Vivian Summers." Ich vergrabe mich hinter dem Bildschirm meines Laptops und gehe die Liste noch einmal durch. Ich bekomme meine Periode zwar mit zuverlässiger Unregelmäßigkeit, aber ich spüre, dass sie im Anmarsch ist, weil meine Brüste spannen. Übel ist mir nicht, ich habe gerade einen doppelten Espresso getrunken, und fettiges Essen mag ich sowieso gern. "Gott sei Dank", stöhne ich erleichtert. Und dann breche ich in Tränen aus. Wo kriege ich auf diesem Scheißflughafen einen Rollmops her?
Zitat aus "Der Anfang vom Happy End"

Cover
Das Cover hat mich gleich angesprochen. Es passt wirklich gut zu der Geschichte und auch zum ersten Teil: Die Schrift ist genau so geschnörkelt, wie schon bei "Liebe auf den ersten Klick" und auch die Farbauswahl empfinde ich als wirklich sehr gelungen.

"Ich liebe dich so sehr", sage ich lächelnd, und dann breche ich in Tränen aus, weil meine Hormone mal wieder einmal Achterbahn fahren. [...] "Auf der einen Seite kannst du ein Foto von mir und auf der anderen eins von Angel hineingeben und uns so immer an deinem Herzen tragen."
"Du bist ja doch ein Romantiker."
"Aber erzähl es nicht weiter."

Zitat aus "Der Anfang vom Happy End"

Gesamt
"Der Anfang vom Happy End" ist der direkte Nachfolger von "Liebe auf den ersten Klick". Und knüpft nahtlos an seinen Vorgänger an.
Auf den ersten Seiten erleben wir Liv in großer Mission: Sie möchte ihre Liebe Max wieder für sich gewinnen und macht sich deshalb auf den Weg nach Spanien. Schon auf dem Flughafen sagt ihre "böse innere Stimme", dass sie garantiert schwanger ist. Alles Leugnen nutzt nichts: Sie muss sich schon bald mit dem Gedanken anfreunden, bald Mutter zu werden und diese Gedanken haben mich manchmal vor Lachen fast vom Sofa fallen lassen. Liv ist einfach herrlich komisch. Da Emma Garcia die Geschichte aus Livs Sicht in der Ich-Form geschrieben hat, bekommt man ihren ganze sarkastische und lustige Art und Weise mit voller Breitseite serviert. Es war für mich äußerst amüsant die Gedanken und Gefühle der Protagonistin mitzuerleben. Ich habe oft gelacht, hatte manchmal einen dicken Kloß im Halse, hätte sie manchmal aber auch gern in den Hintern getreten, weil Liv leider manchmal ein bisschen zu sehr gutgläubig ist.
Ihre Beziehung zu Max wirkt von der ersten bis zur letzten Seite total ehrlich. Ich spürte förmlich ihre immer noch wachsenden Gefühle zu ihrem Freund. Die beiden sind ein sehr bezauberndes Paar, das sich gern der Mission "OMG Baby!" (englischer Originaltitel) stellt. Wie die Zwei miteinander umgehen war für mich sehr süß zu lesen.
Neben Livs Schwangerschaft haben die Zwei noch allerhand anderer Dinge zu erledigen und zu meistern. Liv hat sich gerade selbstständig gemacht und versucht ihr kleines Unternehmen zum Laufen zu bringen. Max, der immer noch sehr gerne und auch gut malt, versucht seine Bilder zu verkaufen. Nur irgendwie will beides nicht so recht laufen, was natürlich komplett ärgerlich für die Zwei, aber sehr amüsant für den Leser ist.
Die Seiten flogen nur so an mir vorbei. Wie auch schon im ersten Teil, war ich auch hier komplett von dem tollen Schreibstil der Autorin begeistert. Man liest und merkt gar nicht, auf welcher Seite man sich nach einer Stunde befindet. Der Stil ist locker, leicht und lässt sich wirklich sehr, sehr schnell weg lesen, was mir außerordentlich gut gefallen hat.
Emma Garcia wirft auch immer mal wieder einen kleinen Rückblick in die Geschichte mit rein. So könnte man der Story ebenso gut folgen, wenn man den ersten Teil nicht kennt. Ich empfehle allerdings, unbedingt erst "Liebe auf den ersten Klick" zu lesen, bevor man mit "Der Anfang vom Happy End" beginnt.
Einziger Negativpunkt war für mich Liv. Sie ist mir stellenweise ein wenig auf den Geist gegangen, weil sie so unfassbar gutgläubig ist. Klar, es ist im Grunde genommen eine wirklich gute Eigenschaft immer an das Gute im Menschen zu glauben, aber wenn eine einzige Person jemanden ständig belügt, oder auf eine andere Art und Weise verletzt, sollte man meinen, dass man dann irgendwann mal einen Schlussstrich zieht und merkt, dass diese Person eben doch keinen so guten Charakter hat, wie man das gerne hätte.

Fazit:
Positiv
Ich mag es so unfassbar gerne, wie Emma Garcia schreibt. Sie gibt mir grundsätzlich das Gefühl, dass die Protagonistin wirklich mit mir spricht und mir ihre Geschichte erzählt.
Die Beziehung von Max und Liv ist wirklich schön zu lesen. Sie nähern sich immer weiter an und sind so entzückend zusammen, dass mir dabei das Herz aufgegangen ist.
Die humorvolle Art von Liv hat mich sehr oft zum Lachen gebracht.
Das gesamte Buch ist aus der Sicht von Liv in der Ich-Form geschrieben worden, was mir die Identifizierung mit ihr sehr einfach gemacht hat.
Emotionen kommen nicht zu kurz, aber auch ernsthafte, schreckliche Erlebnisse haben einen Platz in dieser Geschichte.
Die Zickereien von einer bestimmten Person und Max fand ich absolut aufschlussreich. Ich habe mich die ganze Zeit auf Max´ Seite gestellt, weil ich stets seiner Meinung war, schade ist,

Negativ 
dass Liv leider nicht so eine gute Menschenkenntnis besitzt, wie ihr Freund. Sie ist mir mit ihrer blauäugigen Art manchmal sehr auf den Zeiger gegangen. In ihrem Alter sollte man echt schon ein bisschen  mehr Verstand haben und auch mal auf seinen Kopf, anstatt auf das Herz zu hören.
An einer bestimmten Stelle war es mir ein bisschen zu viel Drama. Das hätte meiner Meinung nach nicht sein müssen: Weniger ist mehr.
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