Rezension

Kommissar Breschnow ermittelt wieder

Tödliches Vergessen -

Tödliches Vergessen
von Connie Roters

In Berlin wird eines Morgens von einem Spaziergänger die Leiche einer toten Frau entdeckt. Es handelt sich um eine Obdachlose und scheinbar zum Schutz vor dem Regen wurde über ihr Gesicht ein blauer Regenschirm drapiert. Zudem stand auf der Haut der Frau ein Psalm geschrieben. Was könnte hinter diesem rätselhaften Tod stecken? Soll der Tod eine Erlösung für das Opfer sein? Kommissar Breschnow steht vor einem Rätsel. Kurze Zeit später wird wieder ein Obdachloser tot aufgefunden, in seinen Armen hält er einen blauen Regenschirm. Handelt es sich hier um einen Serientäter? Oder schreitet ein Todesengel durch Berlin? Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, ehe der Täter oder die Täterin erneut zuschlägt...

"Tödliches Vergessen" ist mittlerweile der vierte Band aus der Reihe um Kommissar Breschnow aus Berlin. Die ersten drei Teile haben mir bereits sehr gut gefallen, so dass ich mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungs-haltung in den neuen Fall gestartet bin. Schnell hatte mich die Autorin Connie Roters mit ihrem lebendigen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil wieder in den Bann gezogen. Geschickt baut sie zu Beginn des Buches über den rätselhaften Tod an der obdachlosen Frau den Spannungsbogen auf und hält diesen über die ereignisreichen Ermittlungen und der persönliche Situation um Kommissar Breschnow auf einem hohen Niveau. An Verdächtigen mangelt es nicht, so dass der Leser immer wieder eigenen Überlegungen bezüglich Täterschaft und tathintergründe anstellen kann, um dann im gut nachvollziehbaren Finale von einer aus meiner Sicht gelungenen Auflösung überrascht zu werden. Besonders gut gefallen hat mir, dass es Connie Roters hervorragend gelingt, die brisanten Themen der Demenz und der Obdachlosigkeit in einen spannenden MAntel zu hüllen, ohne mit irgendwelchen Klischees zu arbeiten. Zudem wird der Charakter des Hauptprotagonisten Breschnow interessant weitergeführt, was zum Unterhaltungswert des Krimianlromans beiträgt.

"Tödliches Vergessen" ist für mich ein sehr gut gelungener Kriminalroman, der den Leser durchaus ein wenig nachdenklich zurücklässt und sich mit der Behandlung sozialer Themen unserer Gesellschaft von der Menge des Genres positiv abhebt. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.