Rezension

Komplexer Krimi

Die Richterin und der Tanz des Todes -

Die Richterin und der Tanz des Todes
von Liliane Fontaine

Bewertet mit 5 Sternen

Auch den 5. Fall für die Untersuchungsrichterin Mathilde de Boncourt habe ich gerne gelesen. Die Autorin beschert ihrer Leserschaft einen komplexen Krimi.

 

Die charismatische Flamencotänzerin Santana wird während der Generalprobe zu den „Nemausus – une danse travers les siècles“ ermordet und Mathilde de Boncourt ist live dabei. Bei den Ermittlungen stellt sich heraus, dass Santana ihren Erfolg nicht nur ihrer Begabung und ihrer Zähigkeit verdankt, sondern auch das eine oder andere Mal zu den „Waffen einer Frau“ gegriffen hat, um ihre Karriere voranzutreiben.

 

Ob ihr Verlobter davon Wind bekommen hat und Santana aus Eifersucht ermordet hat?

 

Doch dann wird Dolcé, die anstelle von Santana in der Show tanzen soll, ermordet, wieder erstochen. Welchen Zusammenhang gibt es zwischen den Opfern?

 

Meine Meinung:

 

Der Autorin ist wieder ein spannender Krimi gelungen, der nicht nur die kulinarischen Besonderheiten in und rund um Nîmes farbenfroh beschreibt, sondern einen Einblick in die Lebensweise der Gitanos gibt.

 

Neben dem bewährten Ermittlerteam Rachid Bouraada, Felix Tourrain und Coralie Mollard darf auch die bekannte Sängerin Marta Torres vorsichtig Erkundigungen einholen. Martas Bekanntheit ist in der Region ein Türöffner, der vor allem bei den Gitanos, die üblicherweise der Polizei gegenüber wenig mitteilsam sind, hilfreich ist.

 

Neben den Ermittlungen bekommen wir es wieder Einblick in das Seelenleben von Mathilde und auch von Rachid zu tun, die beide voneinander fasziniert sind, sich aber noch (?) nicht erklärt haben. Die zarten Pflänzchen einer aufkeimenden Zuneigung müssen gepflegt und gehegt werden.

 

Mathilde de Boncourt ist eine Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht, die ihre liebt und die mit dem Laster des Rauchens kämpft. Sie kann kaum ohne ihre „Gauloise Blonde“ auskommen. In vielen Büchern wird vor allem das Rauchen konsequent verdammt. Dass es hier quasi erlaubt ist, macht den Krimi authentisch.

 

Der Krimi besticht nicht nur durch das Lokalkolorit, sondern durch unerwartete Wendungen, die die Spannung erhöhen. Zahlreiche Hinweise verdichten sich zu einer heißen Spur, um dann doch in einer Sackgasse zu enden.

 

Fazit:

 

Ein fesselnder Krimi, der uns wieder die kulinarischen Genüsse der Region um Nîmes näherbringt. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.