Rezension

Komplexer Krimi

Verstrickt -

Verstrickt
von T. D. Amrein

Bewertet mit 4 Sternen

„...Aber wie auch immer, eine dermaßen kuriose Geschichte habe ich noch nie erlebt. Und das will etwas heißen! Ein Skelett aus der Jungsteinzeit mit modernen Amalgamfüllungen in den Backenzähnen?...“

 

Für Freddy war es eine große Überraschung, als bei einer seiner Skelette plötzlich ein Füllung heraus kullerte. Die Tote konnte nicht so alt sein, wie es schien. Der Fall landet bei Kommissar Krüger.

Der Autor hat einen spannenden Krimi geschrieben. Es ist der 10. Fall des Kommissars. Obwohl ich die ersten Bände nicht kenne, hatte ich kein Problem, der Geschichte zu folgen.

Der Schriftstil passt zum Genre. Einerseits darf ich an den Ermittlungen teilnehmen, andererseits werden mir viele zusätzliche Informationen geboten. So wird ein einem Gespräch zwischen einem Professor und Krüger genau dargelegt, wie es zu diesem Lapsus kommen konnte. Ausschlaggebend ist unter anderem die Beschaffung des Bodens.

Doch Krüger hat einen weiteren Fall zu bearbeiten. Eine verstorbene Magd beschuldigt den Weinbauern Lorenz Kocher, seine Frau umgebracht zu haben. Die gilt seit 28 Jahren als vermisst. Dessen Einstellung zu Frauen ist allerdings gewöhnungsbedürftig.

 

„...Das Ziel unserer Ehe war Nachwuchs, nicht romantische Liebe. Wenn die Frau nicht liefert, muss ich mich nach einer anderen umsehen. Ein Grundprinzip meines Standes...“

 

Mittlerweile hat sich der Weinbauer neu orientiert. Seine Zukünftige bringt einen Jungen mit in di Ehe. Noch ahnt Kocher aber nicht, dass sie durchaus ihren eigenen Kopf hat, der für seine Pläne nicht günstig ist.

Im Falle der toten jungen Frau meldet sich die beste Freundin Helene Huber. Man ist damals davon ausgegangen, dass Jenny, so hieß sie, mit ihrem Freund in Afrika verschollen ist. Krüger macht der Frau klar, dass sie als Zeugin in Gefahr sein könnt, falls der Mörder noch lebt. Helene verschweigt ihm aber wichtige Details.

Gekonnt werden in diesem Krimi außenstehende Personen mit in die Ermittlungen einbezogen. Sie haben Möglichkeiten, die den Beamten verwehrt bleiben. Auch Nadja, Krügers Mitarbeiterin, gibt sich manchmal eine andere Identität.

Das Besondere des Krimis besteht darin, dass es nicht nur darum geht, die Fälle aufzuklären, sondern dass damit gleichzeitig Lebensgeschichten erzählt werden.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen.