Rezension

Konnte mich nicht ganz überzeugen

Das Gästezimmer -

Das Gästezimmer
von Clémence Michallon

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt

 

Er nennt sie Rachel. Sie weiß, dass sie nur so heißt, weil er es so will. Eigentlich hat sie einen anderen Namen, aber den darf sie nicht benutzen. Er hält sie seit Jahren in einem kleinen Schuppen gefangen, aber jetzt ändert sich was in Aidans Leben, den alle nur als netten und hilfsbereiten Mitmenschen kennen. Niemand ahnt, wer er wirklich ist, was er wirklich macht.

Als seine Frau stirbt, muss er umziehen und Rachel hat Angst, dass in seinem neuen Leben kein Platz mehr für ihn ist und sie tötet. Aber er nimmt sie mit, bringt sie im Gästezimmer des neuen Hauses unter und behandelt sie weiterhin als sein Spielzeug. Aber als es anscheinend eine neue Frau in Aidans Leben gibt muss Rachel erneut um ihr Leben fürchten, aber sie ist noch nicht bereit zu sterben und macht alles dafür, um Teil von Aidans Leben zu bleiben, egal wie schlimm das auch ist, es ist besser als der Tot.

 

Meine Meinung

 

Also erst einmal finde ich die Aufmachung des Buches sehr gelungen. Mit dem roten Buchschnitt und dem optisch passenden Cover ist es ein Buch, dass sich direkt aus der Menge abhebt.

 

Beim Lesen dachte ich am Anfang ehrlich gesagt, dass wird nichts, das ist kein Buch für mich. Der Schreibstil und der Aufbau sind schon recht außergewöhnlich und auch ziemlich mutig, aber andererseits hebt sich die Autorin so mit ihrem Werk von vielen anderen Büchern ab.

 

Es gibt sehr viele und meistens sehr kurze Kapitel, was auf jeden Fall schon mal positiv ist. So wurden auch die nichts so spannenden Abschnitte (wovon es meiner Meinung nach am Anfang viel zu viele gab) etwas abwechslungsreicher. Die Kapitel werden in nicht fest zugeordneter Reihenfolge über oder auch mal von den den Protagonisten erzählt. Dabei hat jedes Kapitel eine Überschrift, damit man weiß, um wen es gerade geht. Die Überschriften fand ich manchmal gut, manche aber auch recht seltsam.

 

Der Aufbau des Buches ist gut, aber wie gesagt, am Anfang ist es überhaupt nicht spannend, was sich aber zum Ende hin erheblich ändert. Da hatte ich dann schon das Gefühl unbedingt weiterlesen zu wollen und es wurde sehr fesselnd. Aber durchgehend ist auch alles sehr theatralisch und dramatisch. Na ja, und Hauptprotagonistin Rachel, ich weiß nicht. Ihren Entführer fand ich als Charakter sehr spannend, sie selbst hat mir gar nicht gut gefallen. Also dafür, dass sie in so einer Misere steckt empfand ich sie als viel zu passiv.

 

Fazit

 

Schwer zu sagen, was ich von dem Buch halten soll, es lässt mich wirklich so ein bisschen mit geteilter Meinung zurück. Der Anfang hat mich gar nicht überzeugt, dass Ende wiederum schon. Während ich den männlichen Hauptprotagonisten, nämlich den Entführer, wirklich gut fand konnten mich die Frauen im Buch durchweg gar nicht überzeugen.

Der Schreibstil ist gut und recht mutig, der Aufbau auch ok, man kann auf jeden Fall mal ziemlich flott lesen. Es spielt wohl auch weniger auf Spannung ab, sondern mehr auf den psychologischen Effekt bei einer Entführung, mir war es dadurch aber ein bisschen zu sehr dramatisch. Also wer mal einen etwas außergewöhnlicheren Psychothriller lesen möchte, der sollte das Buch ruhig lesen, aber wer auf ein durchweg flottes Buch voller Action aus ist, der sollte die Finger davonlassen. Deswegen gibt es von mir auch nur eine bedingte Leseempfehlung dafür.