Rezension

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Konnte mich nicht mitreißen

Die Mächte des Feuers - Markus Heitz

Die Mächte des Feuers
von Markus Heitz

Die Welt wurde von uralten Drachen unter sich aufgeteilt, die seither die Geschicke der Menschen aus dem Verborgenen heraus lenken. Nur selten machen diese Altvorderen auf sich aufmerksam. Doch jüngere Exemplare stillen ihren Hunger des Öfteren an Menschen. Hier schreitet das Officium ein, eine von der Kirche geleitete Spezialeinheit, die die Nachfahren der Heiligen Drachentöter mit einschließt. Silena ist eine von ihnen und kommt mithilfe des Fürsten und Sehers Grigorij der groß angelegten Verschwörung der Drachen auf die Spur, die schließlich die ganze Welt erschüttert…

Was zunächst sehr spannend klang, hatte es nicht geschafft, mich zu begeistern. Bis zur letzten Seite empfand ich das Buch als langatmig und oberflächlich. Es hat mir wenig Freude gemacht dieses Buch zu lesen und das geschah nur, weil ich ausversehen den zweiten Band schon angefangen hatte (ich wusste nicht, dass es davon noch mehr Bände gibt).

Die Charaktere hatten keine Tiefe, man erfährt so gut wie nichts über sie. Die Storyline war auf der einen Seite vorhersehbar, auf der anderen wirkte sie konstruiert. Besonders trat dies für mich in Silenas Figur hervor. Ihre Abgrenzung zwischen der „harten Schale“ mit ihrer Rüstung und ihrer Weiblichkeit mit ihrer „seidenen Unterwäsche“ (die auch mal gerne samten wird) lässt wohl jede Frau einfach nur die Augen verdrehen. Ja, diesen Zwiespalt gibt es, aber man muss nicht jedes Mal darauf herumreiten. Bis auf ihre Rachegedanken und die Trauer um ihre toten Brüder hat dieser Charakter keine emotionale Tiefe, man erfährt rein gar nichts über sie, was sie irgendwie sympathisch machen oder den Leser für sie Partei ergreifen lassen würde. Sie bleibt bis zum Schluss eine Fremde. Als es gegen Ende des Buches tatsächlich eine Chance gegeben hätte, ihr diese Tiefe zu geben durch ihre Gefühle wird einfach ausgeblendet und der Leser auf den letzten zwei Seiten vor vollendete Tatsachen gestellt.

Gleichzeitig bekommt man auch nur die absolut nötigsten Hintergrundinformationen, um einigermaßen zu verstehen, warum auf den letzten Seiten fünf oder sechs Parteien miteinander, nebeneinander und gegeneinander kämpfen und dann wird es doch ziemlich unübersichtlich.

Fast bereue ich es ein bisschen meine Zeit mit diesem Buch verbracht zu haben, denn für mich war es eine absolute Enttäuschung, auch wenn in mir immer noch die Hoffnung ist, dass die Highfantasy Bücher von Heitz besser sind. Ob ich mich allerdings in nächster Zeit an ein Buch aus einer anderen Reihe von ihm wage, ist mehr als ungewiss.