Rezension

Konnte mich nicht recht überzeugen

Volltreffer - Jürgen Seibold

Volltreffer
von Jürgen Seibold

Bewertet mit 2.5 Sternen

Der alte Roth, ein Einsiedler und Waldschrat ist tot. Haffmeyer von der Kemptner Kripo, der den Kauz eigentlich ganz gern mochte, obwohl er wusste, dass es ein alter Kunde der Polizei war, hat ihn gefunden. Schon länger saß er tot in dem berühmten Häusl mit dem Herzl. Den Bolzen einer Armbrust in der Stirn. ." Haffmeyer wollte nach ihm schauen, den Roth pflegte mit Hingabe ein Blumenbeet vor einer Kapelle und so vertrocknet wie das Beet war, machte er sich Sorgen um den alten Mann.
Eike Hansen, der Hannoveraner im Allgäu, nimmt wohl endlich die letzte Hürde bei der Dauerverlobten Resi. Ein Hochzeitsanzug soll her, aber Eike zeigt zu wenig Enthusiasmus für seine kritische und auch ziemlich zickige Resi. Nur zu dankbar ist er, als der Anruf von Haffmeyer ihn in den Dienst ruft.
Bald stellt sich heraus, dass Roths Papiere gut gemacht, aber gefälscht waren. Er saß wegen eines Bankraubs, der Großteil der Beute nie aufgetaucht. Aber er lebte am Rande des Existenzminimums, würde er das machen, wenn er die Millionen hätte?
Sind seine alten Komplizen auf seine Spur gestoßen, oder wer könnte sonst noch einen Grund haben, den inzwischen harmlosen Kauz umzubringen? Diese Frage stellt sich auch Hansen und sein Team.
Als gebürtige Allgäuerin habe ich ein Herz für Regionalkrimis aus meiner alten Heimat und habe mir noch keinen Band entgehen lassen. Es ist ein Treffen mit alten Bekannten, Haffmeyer mit seinem abseitigen künstlerischen Hobby, die sympathische Hannah und den sehr eigenwilligen Kater Ignaz. Die sind auch immer für einige urkomische Szenen gut.
Allerdings war ich mit diesem Band nicht mehr so glücklich. Resi darf zweimal auftreten und bleibt ansonsten zickig. Hansen laviert mit halbem Herzen zwischen Ermittlungen und Hochzeitsvorbereitung. Dann taucht auch immer wieder ein geheimnisvoller Geheimdienstmann auf, der ein Freund und Kollege von Hansens Vater war und ihm von seinem Vater erzählen will.

Der Fall dümpelte so vor sich hin und mit dem Ende ließ mich das Buch wirklich unbefriedigt zurück. Als ich anfangs las, dass es vorläufig der letzte Band der Allgäu-Reihe des Autors war, fand ich es schade. Jetzt denke, eine Pause tut Hansen wirklich gut.