Rezension

Konnte mich nicht überzeugen

Das verborgene Zimmer von Thornhill Hall -

Das verborgene Zimmer von Thornhill Hall
von Christian Handel

Bewertet mit 2 Sternen

Das tolle Cover und den Klappentext fand ich so gelungen, leider haben mir dann viel zu viele Punkte nicht gefallen.

Nur widerwillig reist der 16-jährige Colin zu seiner Mutter in dieses abgelegene Herrenhaus Thornhill Hall.
Schließlich hat die Mutter ihn und den Vater vor Jahren einfach sitzen lassen. Nun soll er den Sommer bei Mutters neuer Familie verbringen, worauf er natürlich nicht die geringste Lust verspürt.
Im Herrenhaus geht so einiges vor sich, da sind sich vor allem die Dienstboten einig. Und bevor Colin sich endlich mit seiner Mutter aussprechen kann, stößt jemand ihn die Treppe hinunter. Colin bricht sich das Genick und wacht als Geist auf der anderen Seite wieder auf.
Doch die anderen Geister von Thornhill Hall verraten ihm, wenn er es schafft, in den nächsten drei Tagen das verborgene Zimmer welches es nicht gibt, im Haus zu finden, darf er unversehrt wieder in die Welt der Lebenden zurückkehren.
Doch bevor er anfangen kann, nach dem Zimmer zu suchen, muss er erst seinen Mörder stellen.

Das tolle Cover und den Klappentext fand ich so gelungen, leider haben mir dann viel zu viele Punkte nicht gefallen.

Im ersten Drittel geht es vor allem um die Beziehung zwischen Colin und der Mutter. Ja, man versteht als Leser warum er so gegen sie ist. Und ja, seine Verletztheit und Enttäuschung kann man nachvollziehen. Aber irgendwann ist auch gut, wechsel mal das Thema und hör auf zu jammern. Das geht über so viele Seiten, da freut man sich ja schon fast, dass jemand ihn in den Rücken stoßen wird.

Irgendwann landet Colin dann als Geist in der Geisterwelt von Thornhill Hall. Aber so richtig kommt diese Geistersache nicht rüber. Die Geister müssen nämlich all die Dinge tun, die Menschen auch tun: Schlafen, essen , arbeiten. Wo bleibt denn da der Spaß?
Und davon, dass Colin nur drei Tage Zeit hat, bevor er endgültig und für immer tot bleibt, merkt man überhaupt nichts. Er trödelt herum, liegt lieber mit Teddy (der einzige Mensch der ihn als Geist wahrnehmen kann) auf dem Bett um tiefsinnige Gespräche zu führen oder hilft dem Geistergärtner im Gemüsebeet.
Wirklich aktiv sucht er nur selten nach dem Zimmer oder seinem Mörder.

Als dann eine sehr bekannte Figur aus einer ganz anderen Geschichte auftaucht, hatte ich ehrlich gesagt gar keine Lust mehr, weiterzulesen. Diese Figur passte für mich überhaupt nicht zum Rest.
Das Buch spielt achtzehnhundert-irgendwas, aber das merkt man an den Dialogen nicht. Alle reden so, wie sie es auch heute, in der Gegenwart tun würden.
Die queere kleine Liebesgeschichte fand ich ganz süß. Dass so eine Liebe keinen Skandal auslöst, zu der Zeit in der das Buch spielt, finde ich für die Figuren zwar ganz nett, aber trotzdem auch sehr unglaubwürdig.
Nur einmal konnte mich der Autor mit einer Wendung überraschen.