Rezension

Plötzlich Geist

Das verborgene Zimmer von Thornhill Hall -

Das verborgene Zimmer von Thornhill Hall
von Christian Handel

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt: Der 16-jährige Colin ist alles andere als begeistert, als er den Sommer bei seiner Mutter und deren neuen Familie verbringen muss. Immerhin ist die Frau, die ihn als Kind verlassen hat, inzwischen eine Fremde für ihn. Doch damit, gleich getötet zu werden, hat er nicht gerechnet. Und so beschließt Colin, das legendäre verborgene Zimmer zu finden, ein Raum, der Geister angeblich wieder lebendig machen kann. Hilfe bekommt er hierbei nicht nur von liebenswerten neuen Freunden, sondern auch von Theodore, einem Jungen, mit dem er schon an seinem ersten Tag in Thornhill Hall aneinander geraten ist.

Meinung: „Das verborgene Zimmer von Thornhill Hall“ ist ein wunderbarer Roman, der gleichzeitig spannend und etwas gruselig ist und sympathische Charaktere aufweisen kann.
Im Mittelpunkt steht der 16-jährige Colin, ein Sohn aus reichem Hause und wohlerzogener Gentleman, der auf den ersten Blick arrogant wirken mag, hinter dessen Fassade aber viel mehr steckt, als es auf den ersten Blick scheint. Denn Colin wünscht sich nichts mehr, als schöne Kleider zu entwerfen und einfach er selbst sein zu können.
Davon, dass er den Sommer in dem abgelegenen Herrenhaus seiner Mutter verbringen muss, ist er wenig begeistert, verspürt er doch wenig Lust diese wiederzusehen. Zu tief sitzt die Verletzung, die es hinterlassen hat, als Kind von ihr verlassen worden zu sein. Und so ist es kein Wunder, dass er sich sowohl ihr gegenüber, als auch gegenüber ihrer neuen Familie erstmal abweisend verhält.
So gerät er sogar mit Theodore aneinander, einem weiteren Gast des Hauses, der ebenfalls kreativ begabt und ebenso mitfühlend wie herzensgut ist. Die Anziehung zwischen den beiden hat mir gefallen, ebenso wie die entstehende Freundschaft zwischen Colin und den Geistern, denen er im Laufe des Buches begegnet.
Hierbei mochte ich die kleine, aufgeweckte Charlotte am meisten, die jung gestorben ist und über mehr Fähigkeiten zu verfügen scheint, als der Rest der Toten.
Die Geschichte ist spannend und gut gemacht. Colin muss Rätsel lösen, seinen eigenen Tod aufklären und das verborgene Zimmer suchen, das ihn wieder zum Leben verhelfen könnte. Nebenbei geht es noch um Freundschaft, Liebe, Familie und Selbstfindung, was mir sehr gut gefallen hat.
Das Buch konnte mich gut unterhalten und so kann ich es nur auf ganzer Linie empfehlen.

Fazit: Spannend, gut gemacht und etwas unheimlich. Ein Buch, das auch von seinen Charakteren und den Rätseln lebt, die diese lösen müssen. Sehr zu empfehlen.