Rezension

Konnte mich nicht wirklich überzeugen

Kriegsgebiete - Roland Spranger

Kriegsgebiete
von Roland Spranger

Bewertet mit 3 Sternen

Allein vom Titel her hat mich dieser Roman nicht angesprochen, weil Krieg nicht zu meinen bevorzugten Lesethemen gehört. Nachdem ich aber den Klappentext gelesen hatte, war ich auf dieses Buch dann doch sehr gespannt.

Nach dem Prolog, der kurz das letzte Geschehen in Afghanistan beschreibt, wird man direkt in die Gegenwart geschickt, ein Jahr nach der Rückkehr Daniels nach Hause. Er ist schwer traumatisiert, seine Frau hat ihn verlassen, er ist arbeitsunfähig, isoliert - nur zu seinem Freund Maik hat er noch regelmäßigen Kontakt. Das Buch ist in der Ich-Perspektive geschrieben und so befindet man sich hauptsächlich in Daniels Kopf und erlebt wie er die Welt um sich herum sieht und versucht mit sich und seiner Situation fertig zu werden. Dann findet Daniel beim Joggen eine Frauenleiche und ein neuer Alptraum für ihn beginnt, denn er befindet sich umgehend im Kreis der Verdächtigen, ist er doch als Soldat auf das Töten spezialisiert und zudem nachweislich gestört und deswegen in psychologischer Behandlung.

Die Schreibweise empfand ich als sehr aufwühlend, weil die manchmal doch sehr wirren Gedanken von Daniel gezeigt haben, wie sehr ihn das Erlebnis in Afghanistan mitgenommen hat. Seine Angst vor geschlossenen Räumen, Verfolgungswahn und die Unfähigkeit ein geordnetes Leben zu führen wurden wirklich gut beschrieben. Trotz Allem war mir Daniel in vielen Dingen wiederum zu naiv, manche Handlungen für mich nicht nachvollziehbar, sogar mehr als unlogisch. Und genau deshalb konnte mich der Roman letztendlich nicht wirklich überzeugen. Auch das Ende empfand ich als sehr konstruiert, zuviele Fragen bleiben offen. Auch der Zeitraum - das Buch beginnt am Dienstag und endet am Freitag - ist mir für die ganze Story einfach zu kurz.

Was meinen Lesefluß zwischendurch ein wenig gestört hat, war der Buchstabe Q. Während die Schrift insgesamt sehr homogen war, irritierte mich das große Q durch die auffällige Verschnörkelung extrem.

Fazit: Ein sehr aufwühlender Thriller, dessen Story mich leider nicht ganz überzeugen konnte

3 Sterne