Rezension

Konnte nicht mit dem Auftakt mithalten

Die Töchter des Meeres -

Die Töchter des Meeres
von April Wynter

Bewertet mit 3 Sternen

„Die Töchter des Meeres“ von April Wynter ist nach „Das Gift der Mondlilie“ der zweite Band der Mondlilien und Drachenfeuer-Reihe, die sich um Ally, Devan und Jay dreht, daher sollte der erste Band bekannt sein, ehe dieser gelesen wird, da sich die Handlung auf den vorherigen aufbaut. Nachdem mich der erste Teil wirklich mitnehmen konnte und ich diesem daher vier Sterne gegeben hatte, wollte ich natürlich wissen, wie es rund um die ganze Truppe weitergeht. Leider konnte dieser nicht mit Band eins mithalten, was vor allem auch daran lag, dass erst am Ende wirklich etwas passierte, was mich fesseln konnte.

In Band eins hat sich größtenteils noch alles um Ally gedreht, aus deren Sicht auch die meisten Kapitel waren. In diesem Teil sind die meisten aus Jays Sicht, was ich dann etwas gewöhnungsbedürftig fand. Für mich hat sich durch Band eins im Kopf entwickelt, dass es Allys Story ist, wie sich diese von einer verlorenen Prinzessin zu einer Königin entwickelt, die die verschiedenen Länder bereist, kennenlernt und Allianzen bildet, während Jay, Devan und die ganzen Nebencharaktere sie auf ihrem Weg unterstützen und gegen das Böse zur Seite stehen. Daher fand ich es sehr merkwürdig, dass sich 80 Prozent des Buches nur um Jay drehen und nur ganz wenige Kapitel über Ally und Devan sind. Denn Jay hat von Ally den Auftrag bekommen, ins Land des Wassers zu reisen und den Meerjungfrauen eine Allianz vorzuschlagen, um den drohenden Krieg zu vermeiden. Aber diese haben etwas Anderes vor und nehmen Jay gefangen. Und an sich war dann die meiste Zeit nur von der Reise und der Gefangenschaft die Rede, was ich nicht sonderlich spannend fand. Sicherlich war das der Fall, um Jay nun besser kennenzulernen, da er im ersten Band kaum eine Rolle gespielt hatte. Aber ich fand seine dortige Entwicklung leider nicht gut gelungen. So kam er mir oftmals sehr naiv und gutgläubig rüber und war sehr unvorsichtig. Wenn man allerdings seine Vergangenheit betrachtet und wie er sich all die Jahre um Ally gekümmert und diese beschützt hat, so hat das absolut nicht gepasst und das fand ich sehr schade, da ich seinen Charakter in Band eins wirklich mochte.

Ally hat sich auch sehr verändert und wurde teilweise sehr anstrengend. Allerdings kann ich hier ihre Veränderung nachvollziehen, wenn auch nicht jede ihrer Entscheidungen, da sie nun eine ganz neue und sehr wichtige Rolle einnimmt und dies über ihren Kopf hinauswächst. Aber ich hätte mir mehr von ihr gewünscht und auch über ihre Beziehung zu den unterschiedlichsten Charakteren. Die Drachin Amira fand ich aber auch hier gelungen und unterhaltsam, auch wenn sie durch den Fokus auf Jay eben auch nur ganz wenig vorkam.

Zum Ende hin wurde das Buch dann aber wieder spannender, da recht viel passierte, auch unvorhersehbares. Das hat mir dann wiederrum gefallen gehabt. Leider wird es im nächsten Band aber so sein, dass die Handlungsstränge aufgrund der Entwicklung in diesem noch weiter auseinandergehen, was ich mit gemischten Gefühlen wahrnehme. Einerseits bin ich gespannt, wie es weitergeht, andererseits bin ich kein großer Fan davon, wenn das so aufgeteilt wird und man immer hin und her springt. In diesem fand ich es nämlich schon nicht ganz so gut. Aber ich bin gespannt, wie die Autorin das lösen wird.

Ich gebe diesem Band drei Sterne, da er mich eben nicht so mitreißen konnte, wie der erste. Ich bin aber weiterhin gespannt, wie es um Ally, Devan und Jay weitergehen wird.