Rezension

Krankheitsbild als rote Ampel...

Wachkoma - Jasmin P. Meranius

Wachkoma
von Jasmin P. Meranius

Bewertet mit 3 Sternen

Wachkoma - ein Zustand, der erschreckt, der verunsichert, der noch lange nicht genügend medizinisch erforscht ist. Beata, eine Bilderbuchkarrierefrau mittleren Alters, wird aus der Bahn geworfen. Ein existenzielles Erlebnis zwingt sie zum Nachdenken. Das Abtauchen in eine Welt jenseits des Big Business verhilft ihr zu neuen Einsichten: Nicht das 'Treten im Hamsterrad', sondern der verantwortungsvolle Umgang mit der eigenen Gesundheit, aber auch mit den Gefühlen der Menschen um sie herum, sollen für die zweite Lebenshälfte zum Leitfaden werden. Ein Buch, das nachdenklich macht, das den modernen Anspruch an 'höher, schneller, weiter' auf sehr unterhaltsame Weise in einer klaren und direkten Sprache infrage stellt. Wie frei sind wir in Wirklichkeit, wie selbstbestimmt können wir unseren Weg tatsächlich gehen - oder sind wir nicht doch Marionetten einer brutalen Wirtschaftsgesellschaft? Der Autorin ist es gelungen, lebensentscheidende Fragen in eine spannende Geschichte zu packen, die dem Unterhaltungswert einer wunderbaren Erzählung gerecht wird.

Beata ist eine zielstrebige Mittvierzigerin, die ihr Leben ausschließlich an ihrer Karriere orientiert. Privatleben findet so gut wie gar nicht mehr statt, Leistung und Erfolg ist alles was zählt. Enormes Arbeitspensum und fehlende Auszeiten fordern jedoch ihren Tribut: mit Hilfe von Koffeintabletten und einem anerzogenen "dicken Fell" kann Beata die ersten Warnzeichen überspielen - doch eines Tages spielt der Körper nicht mehr mit...
Gezwungenermaßen kommt es so zu einer Auszeit, in der Beata sich mit sich selbst und ihrem Leben auseinandersetzen muss. Wird es zu einer Neuorientierung kommen?

Leider kann ich nicht in die begeisterten Reaktionen zu diesem Buch einstimmen. Zugegeben nett verpackt, schwingen mir da zu viele spirituelle Botschaften mit herum, insgesamt nichts Neues, aber auch durch die Blume für meinen Geschmack mit zu viel erhobenem Zeigefinger.
Natürlich steckt wohl in jedem von uns ein Stück Beata, und immer wieder einmal sollte man sich eine Auszeit gönnen und über die Richtung seines Lebens nachdenken. Aber dieses Buch vermag mir dazu leider keinen Anhaltspunkt zu geben.

Schnell gelesen, aber nichts, was mir nachhaltig im Gedächtnis haften bleiben wird. Schade.