Rezension

Krimi mit Lokalkolorit

Baumkiller - Werner Färber

Baumkiller
von Werner Färber

Bewertet mit 4 Sternen

Werner Färbers Krimi "Baumkiller" spielt in Hamburg.  Lea Mertens, Webdesignerin und überzeugte Umweltaktivistin ist seit einigen Monaten von ihrem Freund Yannick getrennt. Umso erstaunter ist sie, als sie von ihm einen Anruf erhält und er ihr mitteilt, dass sein Geschäftspartner Hanno tot ist. Er scheint Selbstmord begangen zu haben, wurde von Passanten erhängt an einem Baum des Hauptfriedhofs aufgefunden. Die engagierte Lea macht sich ihre eigenen Gedanken über Hannos Tod, pfiffig wie sie ist entdeckt sie im Internet ein Foto des Toten, auf dem ihr einige Punkte auffallen, die nicht stimmig sind. Lea stellt eigene Nachforschungen an da sie an der Selbstmordtheorie zweifelt,  bald hat sie einen guten Draht zu dem ermittelnden Kommissar Fahnenberg.

Der Autor lässt hier eine außergewöhnliche und sehr sympathische Protagonistin ermitteln. Lea hat eine bewegte Vergangenheit, als Umweltaktivistin kam sie des öfteren in Polizeikontakt und hat ein etwas schwieriges Verhältnis zur Obrigkeit. Sie ist gerade dabei ihr Leben neu zu sortieren, Gefühle für Yannick sind immer noch da und Lea trauert ihm anfangs noch hinterher. Im Verlauf ändert sich das, zumal Lea einige interessante Typen über den Weg laufen.

Lea kommt sympathisch rüber, ist aber kein einfacher Charakter. Sie ist spontan und mutig, geradeaus und trägt ihr Herz auf der Zunge. Außerdem ist sie schlagfertig in jeder Hinsicht. Eine Protagonistin, mit der ich richtig gut  mitfiebern konnte.

Nach kurzer Einlesezeit in den Erzählstil im Präsens war ich in der Geschichte drin und habe Leas private Ermittlungen mitverfolgt. Durch ihre Kombinationsgabe und das wiederholte Reflektieren der Ereignisse kommt sie mit Hilfe ihrer zwei neuen Bekannten Chris und Phil der Lösung des Falls immer näher.  Dabei bringt sie sich mehr als einmal in große Gefahr.

Der Autor schafft  Hamburg-Atmosphäre, mir haben vor allem die mundartlichen Einschübe sehr gut gefallen, dabei kam das richtige Feeling auf.  Der Plot ist nicht zu kompliziert und es gibt einige spannende Momente, vor allem dem Ende zu wird es richtig spannend. Die Auflösung ist in sich stimmig, als aufmerksamer Leser kam ich im letzten Drittel, genau wie Lea,  der Lösung immer näher.

Fazit: Ein Krimi mit Lokalkolorit und einer außergewöhnlichen und sympathischen Hauptfigur. Auf Leas nächsten Fall bin ich schon gespannt.