Rezension

Krimi mit Potenzial

Mordinstinkt
von Peter Splitt

Gerd Bauer wird wegen eines bestialischen Mordes in die Psychiatrie der Justizvollzugsanstalt eingewiesen. Nach jahrelanger "Behandlung" hat er begriffen, wie er mit den Psychiatern reden muss und was selbige hören wollen. Auf Grund einer Gesetzesänderung zum Thema Sicherheitsverwahrung und seine Verhaltens in der Psychiatrie schafft er es, als geheilt entlassen zu werden.

Kaum draußen, zeigt er sein wahres Gesicht. Sein neues Leben beginnt mit einem weiteren Mord um sich eine Tarnung aufzubauen, Er übernimmt die Identität eines anderen Mannes und schafft sich eine Freundin an. Mit dieser Tarnung kann er weiter seiner Leidenschaft, dem Morden, frönen.

Und der Alptraum für Kommissar Laubach beginnt. Er wird jeden Tag aufs Neue mit verschwundenen Frauen und verstümmelten Leichen konfrontiert. Und der Täter ist ihm immer einen Schritt voraus.

Der Schriftsteller Roger Peters zieht ebenfalls zu diesem Zeitpunkt in das ruhige Eifelstädtchen zu seiner Freundin Petra. Als diese dann auch verschwindet, beginnt auch für ihn der Alptraum. Er beginnt ebenfalls den Täter zu jagen und hofft, seine Freundin Petra lebend wieder zu finden.
Der Krimi beginnt spannend und rasant und auch wenn ich von Anfang an weiß, wer der Täter ist, tat es dem anfänglichen Lesespaß keinen Abbruch. Allerdings muss ich sagen, je weiter ich im Krimi kam, desto mehr verhedderte ich mich in falschen Spuren und falschen Verdächtigungen und war immer kurz davor, den Überblick zu verlieren. Auch tauchten immer wieder neue Namen oder Spitznamen auf, so dass ich des Öfteren zurück blättern musste. 
Die Protagonisten des Krimis konnte ich nicht wirklich fassen. Sie waren mir sympathisch, aber ich fand keinen, mit dem ich wirklich mitgefiebert hätte. Es gab so viele verschiedenen Charaktere und keiner wurde richtig klar umrissen.
Am Schluss blieb ich mit einigen Fragen und Ungereimtheiten zurück. Es ist mir nicht wirklich klar geworden, warum es Gerd gelungen ist über einen langen Zeitraum einfach so die Identität eines anderen anzunehmen - es gibt doch Vermieter, Nachbarn, soziale Kontakte - warum fiel es niemandem auf. 
Genauso war ich sehr überrascht, als Roger plötzlich in dem Eifelstädtchen bei Petra wohnte - schließlich wollte er nur eine alte Freundin besuchen.
Mein Fazit: Ein gut gelungener Krimi mit einigem Potenzial.