Rezension

Krimi oder nicht Krimi...

Kim Novak badete nie im See von Genezareth - Håkan Nesser

Kim Novak badete nie im See von Genezareth
von Håkan Nesser

Bewertet mit 4.5 Sternen

... das ist hier die Frage...

Das Buch/Hörbuch handelt zwar von einem Mord, aber auch oder vor allem von einer ungewöhnlichen großen Liebe.

Der 14jährige Ich-Erzähler Eric, dessen Mutter schwer an Krebs erkrankt ist, wird von seinem Vater mit seinem 8 Jahre älteren Bruder Henry und seinem Freund Edmund über die Sommerferien in das Sommerhaus der Familie an den See Genezareth (in Schweden) geschickt. Eric und Edmund genießen die Freiheit - bis auf einmal Ewa, ihre Aushilfslehrerin aus dem letzten Schuljahr, die aussieht wie die Schauspielerin Kom Novak, dort auftaucht und sich herausstellt, dass sie eine Affaire mit Henry hat.
Ihr Verlobter kommt dahinter, doch kurz darauf liegt er morgens tot auf einem Grundstück in der Nähe des Sommerhauses von Henry und Eric. Die Polizei gibt ihr Bestes, doch die vier schweigen und so droht der Fall, nie aufgeklärt zu werden...

Bis CD 3 (von 4) ließ sich das Hörbuch sehr gut hören, auch wenn ich zeitweise den Begriff "Das Schreckliche" nicht mehr hören konnte. Bei CD 4 hatte ich dann allerdings so meine Schwierigkeiten. Zum einen dachte ich ständig, das HB wäre nun zu Ende, zum anderen habe ich irgendwie die Auflösung verpasst... Ich kann mir so ziemlich denken, was passiert ist und wers war, aber die Art, wie es passiert, ist ein wenig verwirrend.

Kein Krimi, der mit viel Spannung aufwarten kann, aber auf jeden Fall ein sehr guter Roman. Dietmar Bär liest ihn mit Spannung und Zärtlichkeit - man fühlt sich, als würde man selbst gerade von Mücken an einem See zerstochen, schwitzt, obwohl man eigentlich gerade friert. Man kann wunderbar in das Kopfkino schwedischer Landschaften abtauchen.

Einziger Kritikpunkt: Bei den Namen von Zeitungen beweist Bär, dass er auch die schwedische Aussprache beherrscht (oder zumindest jemand im Hintergrund hat, der ihm sagt, wies geht). Insofern finde ich es schade, dass er dann vor allem Orts- und Straßennamen so richtig eindeutscht, das nimmt dem ganzen leider ein bisschen Flair.

Fazit: Auf jeden Fall hörenswert!