Rezension

Kritisch - spannend - amüsant

Adieu, o Seele! Ein Fall für D.I. Horse - Raffael Rauhenberg

Adieu, o Seele! Ein Fall für D.I. Horse
von Raffael Rauhenberg

Bewertet mit 5 Sternen

Wer nach guter Unterhaltung sucht und einfach einmal etwas ganz Anderes lesen möchte, dem kann ich „Adieu, o Seele! Ein Fall für D.I. Horse“  von dem Autor Raffael Rauhenberg nur empfehlen.

Nachdem im Garten von Inspector Horse eine Leiche gefunden wurde und Sergeant Sheep für einen kurzen Moment gedacht hat, dass er der Mörder sein könnte, wird schnell klar, dass dieser sowohl aus den Reihen der Veganer als auch aus der Fleischindustrie kommen könnte. Da ist D.I. Horse mit seiner messerscharfen Kombinationsgabe gefragt.    

Zugegebenermaßen sind Inspector Shylock Horse und Sergeant Jon Sheep ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber gleichzeitig auch ein Duo, das einfach Spaß macht.

Erzählt wird aus der Perspektive von Sergeant Jon Sheep, der oft ein wenig trampelig daherkommt, ständig hungrig ist und teilweise sehr verworrene Gedanken hegt, die wenig mit der Realität zu tun haben. Mich hat er dadurch wunderbar amüsiert.
D.I. Horse ist hingegen sehr kompetent, seine Fähigkeiten zu kombinieren sind herausragend und seine Nachsicht mit Sheep macht ihn ausgesprochen sympathisch.

Der Schreibstil des Autors ist angenehm, leicht zu lesen und eigentlich fliegt man nur so durch die Seiten. Aber hinter dieser amüsanten und teils skurrilen Lektüre steckt viel mehr als nur leichte Unterhaltung. Es wird mit Klischees gespielt und auf die Missstände in der Fleischindustrie wird ebenso hingewiesen wie auf die mit Pestiziden belasteten Felder. Die durch diese Themen verübte Kritik  an der Gesellschaft ist dezent, wird aber mehr als deutlich und sorgt für einiges an Denkanstößen.

Mich hat der Fall von Inspector Horse und Sergeant Sheep ausgesprochen gut unterhalten, da er spannend, amüsant und gesellschaftskritisch ist.
Mit „Adieu, o Seele! Ein Fall für D.I. Horse“  hat der Autor Lesestoff geschaffen, der unterhält, auf Missstände hinweist und mich dadurch gedanklich auch nach dem Lesen immer wieder beschäftigt hat.

Ich hoffe auf weitere Fälle mit diesen Protagonisten, da sie den berühmten Charakteren von Arthur Conan Doyle in nichts nachstehen.