Rezension

kritischer Blick auf eine Ehe

Sieben Tage einer Ehe -

Sieben Tage einer Ehe
von Mary Beth Keane

Jess und Malcolm sind schon seit ihrer Jugendzeit zusammen, später verheiratet und reflektieren ihr bisheriges Leben mit Höhen und Tiefen. Ihre Träume haben sich nur teilweise erfüllt. Jess wollte unbedingt ein Kind, aber hat nach Jahren von Kinderwunschbehandlungen ihren Traum erfolglos aufgeben müssen. Malcolm hat seinen Traum von einer eigenen Bar verwirklicht, aber arbeitet nicht gewinnbringend und zudem häufig in der Nacht, sodass die gemeinsame Zeit immer weniger wird. Irgendwann driften die beiden Lebensbereiche unvereinbar auseinander und Jess und Malcolm stellen sich die Frage, ob es sich noch lohnt, in ihre Beziehung zu investieren oder ob sie auch diesen Traum aufgeben sollen?

Der Roman beschreibt viele Alltagssituationen und Herausforderungen in einer Beziehung und Ehe, aber auf unaufgeregte Art und Weise. Auch die Konfliktsituationen verlaufen erstaunlich ruhig, enttäuscht, auf explosive Gefühlsausbrüche und gewaltige Szenen wird bewusst verzichtet. Das Umfeld und auch die Freund*innen von Jess und Malcolm kommen ebenfalls zu Wort und haben alle ihre eigene Meinung und Ratschläge zur Beziehung.

Mir gefallen die Teile der Reflektion von Jess und Malcolm, unabhängig voneinander, sehr gut. Auch das Innehalten und Überlegen, wie soll es weitergehen und was möchte ich eigentlich?

Der Schluss kam dann doch für mich etwas überraschend und etwas zu glatt, hier hätte ich es besser gefunden, den kritischen Stil beizubehalten.