Rezension

Kultverdächtig

Bartimäus, Das Amulett von Samarkand - Jonathan Stroud

Bartimäus, Das Amulett von Samarkand
von Jonathan Stroud

Bewertet mit 4.5 Sternen

Nathanael ist 12 Jahre alt und schon in der Lage, Beschwörungen durchzuführen, die normalerweise weit über seinen Horizont hinausgehen sollten. Obwohl er noch nicht einmal offiziell in die Welt der Zauberer aufgenommen wurde, beschwört er den Bartimäus, einen Dschinn aus der Anderswelt mit einem ziemlich losen Mundwerk. Und was am Anfang als Rache für eine Demütigung beginnt, endet in einer lebensbedrohlichen Verschwörung.

Voller Witz und Fanatasie taucht man in die Welt der Londoner Zauberer ein. Die Geschichte ist sehr liebevoll ausgearbeitet worden und selbst in den kleineren Details war das zu merken. Man lernte die neue Ordnung und die Hauptcharaktere kennen, ohne unnötig verwirrt oder gelangweilt zu werden. Abwechselnd begleitet man Nathanael und Bartimäus durch das Buch. Wärend Bartimäus mit Sarkasmus, schwarzem Sprüchen und bösen Scherzen daher kommt, benimmt sich Nathanael wie... nunja, eben wie ein wahrer 12 Jähriger. Er ist bockig, uneinsichtig, selbstsüchtig und Bartimäus gegenüber auch ziemlich oft sehr undankbar. Es gab Momente, da war der gute Junge echt anstrengend und man wollte ihn einfach nur noch schütteln. Wahrscheinlich hatte ich auch deswegen solche Probleme damit, mich mit ihm anzufreunden. Mit 12 Jahren ist man einfach noch kein Charmbolzen. Durch Bartimäus wird es aber unglaublich gut aufgefangen und wieder wettgemacht.
Die kleinen Fußnoten, die in Bartimäus Kapiteln vorkommen und aus seiner Sicht geschrieben sind, haben mich oft zum lachen gebracht. In Kombination mit den Scheibenweltromanen von Pratchett kann man einen ziemlichen Fußnotentick bekommen. Je länger man dann aber liest, umso mehr freut man sich dann darüber, wenn man am Seitenende dann schon das Kleingedruckte der Fußnote sieht *g* Fands jedenfalls toll.
Fazit: Vier Sterne für das Buch. Hätte der Junge mich nicht so genervt, wären es höchstwahrscheinlich sogar fünf geworden. Ein tolles Buch, was sich wunderbar flüssig lesen lässt und voller Humor steckt. An diesem Buch können sich nicht nur Kinder und Jugendliche erfreuen, sondern auch Erwachsene mit Humor :)