Rezension

Kunst trifft auf Science Fiction

A.R.T. - Coup zwischen den Sternen -

A.R.T. - Coup zwischen den Sternen
von Kris Brynn

Bewertet mit 3 Sternen

Kunst ist im Science-Fiction-Genre meist wenig mehr als eine Randerscheinung. Kaum jemand scheint sich Gedanken darüber zu machen, wie Kunst und Kunstmarkt in der Zukunft funktionieren. Diese Lücke füllt jetzt „A.R.T. – Coup zwischen den Sternen“ von Kris Brynn. Mit vielen interessanten Ideen, aber leider keiner ganz überzeugenden Handlung entführt die Autorin uns in den Weltraum, wo ein brisantes Kunstwerk versteigert werden soll – aber so einige Parteien haben es darauf abgesehen …

 

Ein Security-Team rund um die toughe, aber in ihrer Rolle noch unsichere Savoy Midthunder soll das ganz besondere Kunstwerk „Noli me tangere“ vor Raub und Zerstörung beschützen. Dafür reist die Truppe auf ein Luxus-Raumschiff, auf dem das Objekt der Begierde für eine Menge Geld versteigert werden soll. Schon bald wird klar, dass es sich um ein Werk mit beträchtlichen politischen, religiösen und nicht zuletzt finanziellen Implikationen handelt und nicht nur die stinkreichen Bietenden vor Ort ein Auge darauf geworfen haben. Savoy und ihr Team stolpern von einer gefährlichen Situation in die nächste, während der Countdown bis zur Versteigerung unablässig läuft und unterschiedliche Parteien mit unterschiedlichen Interessen ihre Schachzüge planen.

 

Während die Grundidee von „A.R.T.“ fraglos spannend ist und die Autorin schriftstellerisch einiges auf dem Kasten hat, was sich vor allem in der oft subtil humorvollen Ausdrucksweise niederschlägt, krankt der Roman ein wenig an seinen vielen Schauplätzen. Den vielen an „Noli me tangere“ interessierten Figuren und Parteien wird jeweils recht viel Raum gegeben, während Savoy gleichzeitig als Hauptfigur mit persönlicher Hintergrundgeschichte aufgezogen wird. Dazu kommen noch eine ganze Reihe von nur mäßig mit der Handlung zusammenhängenden Dialogen zu Grundsatzfragen rund um das Thema Kunst, was zwar philosophisch interessant ist und den Hintergrund der Autorin in der Kunstgeschichte zum Ausdruck bringt, aber eben noch zusätzlich um die Aufmerksamkeit der Lesenden buhlt. Kurzum: Es ist zu viel, um sich auf jeden Handlungsstrang und jede Figur wirklich einzulassen, sodass dem Roman ein wenig die klare Linie fehlt.

 

Trotz dieser Schwächen ist „A.R.T.“ ein durchaus lohnenswertes Buch, das mal ein neues Thema ins Science-Fiction-Genre bringt und anregt, über die Zukunft der Kunst nachzudenken.