Rezension

Kurz, prägnant und eine wichtige Botschaft!

Galatea -

Galatea
von Madeline Miller

Bewertet mit 4 Sternen

Madeline Miller ist auf jeden Fall ein Begriff für mich, sei es durch Achill oder Circe, aber gelesen habe ich beide noch nicht, obwohl ich die griechische Mythologie liebe und für jedes Buch dankbar bin, dass geschrieben wird, die Geschichte wach hält und noch einigermaßen authentisch ist.
Galatea war also mein 1. Buch, in diesem Fall wahrscheinlich eher Büchlein, von ihr.
Es ist vorneweg keine ausgeklügelte Geschichte, sondern eher eine Auseinandersetzung mit dem Galatea Mythos. Eine Statue, die durch Venus zum Leben erweckt wird, kein Wort spricht, sondern als sexuelles Objekt missbraucht und auch noch als "glücklich und zufrieden" dargestellt wird.
Madeline Miller möchte diese Geschichte der "männlichen Fantasie" nicht so stehen lassen und schenkt Galatea eine Stimme, stellt heraus, dass sie mehr ist, als eine Statue, ein Sexobjekt, das schweigt, sondern Gefühle, eine Stimme hat, dass sie zu sich steht, ihre Tochter liebt und sich nicht herumschubsen lässt. Auch nicht von ihrem "Gatten".
Ich hatte teilweise wirklich Gänsehaut vor Ekel, Pygmalion war einfach super widerlich, wie er sie fetischisiert, sie für alles, für eine eigene Meinung, für ihr Weiblichsein, für ihr Alter, für ihre Unperfektheit, für ihre Stimme bestraft.
Galatea und Madeline zeigen, dass Frauen nicht leise zu sein haben, unauffällig, perfekt, sich für Männern verbiegen, um ihnen alles recht zu machen, nein, sie zeigen, dass wir, wir sein dürfen, wir einander unterstützen müssen, dass Bildung ein Ausweg darstellt, ein Weg nach vorne, um uns unabhängig zu machen, für uns einzustehen.
Es sind zwar nur ein paar Seiten, aber die Message finde ich unglaublich wichtig. Diese Wortgewalt in ihren Worten!
Ich kann es nur empfehlen, 4/5 Sterne aufgrund der Kürze, aber das Vor- und Nachwort haben mir ebenfalls sehr gefallen.