Rezension

Kurzgeschichten

Danke, dass ich kommen durfte - Lorrie Moore

Danke, dass ich kommen durfte
von Lorrie Moore

Bewertet mit 4 Sternen

In acht Kurzgeschichten stellt Lorrie Moore ihren Lesern zahlreiche Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen vor. 
Da gibt es z.B. den Ehemann, der zum ersten Mal wieder mit einer anderen Frau ausgeht. Er kann seinen Ehering leider nicht mehr vom Finger lösen und die neue Bekannte, die er kennen gelernt hat, kann sich leider nicht mehr aus der ungesunden Partnerrolle zu ihrem Sohn lösen. 
Oder eine Frau, die um ihre verstorbene Freundin trauert und ein schlechtes Gewissen hat, da sie den Besuch bei ihr am Vortag aus Müdigkeit verschoben hat. Unverhofft "begegnet" sie ihrer Freundin dann aber doch noch ein letztes Mal...
Die einzelnen Geschichten haben mehr oder weniger ein offenes Ende, wie ich finde. Der Leser kann sich seine eigenen Gedanken zur Geschichte machen und sich überlegen, wie es wohl weiter gehen könnte. So bleiben in der Geschichte mit der trauernden Frau z.B. viele Punkte ungeklärt, die zum Nachdenken einladen.
Die Autorin schreibt über Situationen, in die generell jeder kommen kann bzw. über Situationen, die man selbst schon erlebt hat. Die Identifikation mit den Charaketeren fällt daher recht leicht.
An einigen Stellen wirken Lorrie Moores Beschreibungen ein wenig skuriell und sorgt damit für so manches Schmunzeln bei ihren Lesern.
Letztendlich eint aber alle Protagonisten eins. Sie befinden sich an einem kritischen Punkt in ihrem Leben. Danach sind sie vermutlich nicht unbedingt glücklicher, doch sie können stolz auf sich sein, dass sie die Situation gemeistert haben.