Rezension

Kurzweilig und abwechslungsreich

NORTHERN GOTHIC - Andreas Gruber

NORTHERN GOTHIC
von Andreas Gruber

Klappentext:
Fiebern Sie mit, im Wahnsinn einer Irrenanstalt der 50er Jahre oder einer Horror-Klinik in Dresden - begleiten Sie Sheriff Wyatt Earp im Kampf gegen Zombies und blicken Sie in einem verfallenen Bahnwärterhaus in einen unheimlichen Spiegel. Erfahren Sie, wie man eine tödliche Liebesnacht mit älteren Damen einfädelt und mit einem Mikrowellenherd mordet. Was passiert, wenn der Komponist Richard Wagner in Paris auf Edgar Allan Poe trifft? Begleiten Sie Sherlock Holmes und Dr. Watson bei der Lösung ihres kniffligsten Falls - oder werden die beiden diesmal scheitern? Bei Andreas Gruber ist alles möglich!

Der Autor:
Andreas Gruber, geboren 1968 in Wien, studierte an der dortigen Wirtschaftsuniversität und lebt als freier Autor mit seiner Familie und fünf Katzen in Grillenberg in Niederösterreich. Mittlerweile erschienen seine Kurzgeschichten in über hundert Anthologien, liegen als Hörspiel vor oder wurden als Theaterstück adaptiert. Seine Romane erschienen als Übersetzung in Frankreich, Italien, Türkei, Brasilien, Japan und Korea. Dreifacher Gewinner des Vincent Preises und dreifacher Gewinner des Deutschen Phantastik Preises. Arbeitsstipendium Literatur 2006, 2008, 2009, 2010, 2012, 2013 und 2014, Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur. Gruber spielt leidenschaftlich gern Schlagzeug und wartet bis heute auf einen Anruf der Rolling Stones.

Meine Meinung:
Oft ist die 13 eine Unglückszahl. Hier gibt es 13 Kurzgeschichten, die den Figuren stellenweise Unglück bringen, ihr Leben durcheinander wirbeln und sie auf eine Reise in die Welt des Horrors oder der Phantastik mitnehmen. Und so ergeht es auch dem Leser.
Hier regiert der Wahnsinn, es wird Rache geübt, es gibt einen Spiegel, der lieber blind sein sollte, menschliche Abgründe tun sich auf und man reist sogar in eine Fantasywelt. Auch Sherlock Holmes und John Watson mischen mit. Und man begegnet Wyatt Earp und Doc Holliday im Wilden Westen, die wiederum eine Begegnung der etwas anderen Art haben.

Die Geschichten schockieren, unterhalten, überraschen und halten so manche Pointe bereit.
Man merkt, dass Andreas Gruber ein Fan von Mindfuck und Plot-Twist Filmen ist, das spiegelt sich in diesen Erzählungen wider.
Jede ist anders, wobei auch der Schreibstil variiert. Wer hat schon mal nur einen Satz gebraucht, um eine Handlung spannend zu erzählen? Es geht dabei nicht immer vordergründig um Horror.
Wer gern rätselt und es mag, mitzudenken, wird bestens bedient.

Die Vorworte verraten schon, worauf man sich gleich einlassen wird, und was den Autor dazu bewogen hat, die Geschichte so zu schreiben.

Meine Favoriten sind "Wirklich böse Sachen", "Glauben Sie mir, mein Name ist Dr. Watson" und "Das Bahnwärterhaus".
"Die Schatten von Norgarth" ist mein Geheimtipp für alle Fantasyliebhaber.

4 Sterne.