Rezension

Kurzweilige Biografie

Auf Heineken könn wir uns eineken - Kerstin Schweighöfer

Auf Heineken könn wir uns eineken
von Kerstin Schweighöfer

Bewertet mit 5 Sternen

Das Buch „Auf Heineken könn wir uns eineken“ von Kerstin Schweighöfer ist als Taschenbuch im Piper Verlag erschienen. Das Buch umfasst 352 Seiten mit Einleitung, 32 Kapiteln, Nachspann und Ausblick. Der Titel erscheint in blauer Schrift auf hellgrünem Grund, der Autorinnenname in Rot. Daneben gibt es noch für die Niederlande typische Gegenstände wie z.B. Tulpen, Käse, Wohnwagen als glänzender Aufdruck. Der Titel bezieht sich auf eine der bekanntesten Biersorten der Niederlande und lässt auf eine heitere Erzählung schließen.

 

Die Geschichte, die die Autorin erzählt, ist autobiographisch und umfasst den Zeitraum ab 1988, dem Jahr in dem sie sich im Urlaub in Spanien in einen Niederländer verliebt, bis ungefähr Mitte 2005. Aber Frau Schweighöfer erzählt nicht nur ihre Geschichte, sondern auch Wissenswertes über die Niederlande, in die sie als gebürtige und dort immer noch wohnende Bayerin im Jahr 1990 der Liebe halber gezogen ist. Als Journalistin hatte sie sich eigentlich eine Zukunft in Frankreich vorgestellt. Dieses Land hatte sie während ihres Studiums in einem längeren Auslandaufenthalt kennengelernt. Mit offenem Blick lässt sie sich nun nicht nur auf das Land Niederlande sondern auch auf dessen Bewohner ein. Sie beobachtet, hinterfragt und vergleicht. Man folgt ihr bei ihren ersten Aufenthalten in Leiden (Niederlande) bei denen sie erfährt, dass nicht alle Niederländer Holländer sind und dass das Land sich in einen überwiegend kalvinistischen Nordteil und einen hauptsächlich katholischen Südteil unterteilt.

Des Weiteren setzt Frau Schweighöfer sich mit der Geschichte der Niederlande, dem Verhalten der Bewohner miteinander sowie mit deren Sprache auseinander. Auch die kulinarische Seite kommt nicht zu kurz. Themen, über die die Autorin charmant-amüsant erzählt, sind das Gesundheitssystem, Studienplatzvergabe und Mietwohnrecht. Sie behandelt ebenfalls so sehr ernste Themen wie z.B. Drogenpolitik, Desaster von Srebrenica und Sterbehilfe in den Niederlanden und schildert sie informativ. Sie setzt sich auseinander mit den gängigen Klischees der Niederländer über die Deutschen und dem Verhalten der Deutschen in den Niederlanden. Insgesamt gesehen ist das Buch all denen zu empfehlen, die nicht nur eine kurzweile Biografie lesen möchten, sondern nebenbei Wissen über Land und Leute der Niederlande erwerben wollen.