Rezension

Kurzweiliger Liebesschmöker

Die kleine Buchhandlung im alten Postamt -

Die kleine Buchhandlung im alten Postamt
von Rachael Lucas

Bewertet mit 5 Sternen

„Die kleine Buchhandlung im alten Postamt“ ist ein echter Wohlfühlroman der im ländlichen England spielt und herrlich vorhersehbar ist. Es ist eine ganz sanfte Liebesgeschichte, die sich langsam anbahnt, ohne unrealistisch zu sein oder zu überrumpeln. Mir hat das Buch wirklich gut gefallen und es ist toll für Zwischendurch.

Zum Inhalt: Hannah ist seit 16 Jahren Ehefrau und Mutter. Aber was eigentlich sonst? Wenn sie ehrlich ist, hat sie sich und ihre Bedürfnisse immer hinter denen ihrer Familien angestellt. Ist zu Hause geblieben, um für ihren Mann da zu sein, hat sich im Elternbeirat der Schule engagiert und sich nie beklagt. Doch als sich die Chance auftut den kleinen Laden im Postamt von Little Maudley zu übernehmen, sagt sie zu. Für sie eine tolle Chance, mal etwas für sich selbst zu tun, ihren Sohn aus seinem unangenehmen Freundeskreis herauszuholen und vielleicht wieder mehr Zeit mit ihrem Ehemann zu verbringen. Doch natürlich kommt alles anders als geplant und dann ist da noch Ex-Fußballer Jake, der ebenfalls neu im Dorf ist und den Hannah sehr anziehend findet.

Was mir in diesem Buch besonders gut gefällt, ist die ruhige Art, mit der die Geschichte erzählt wird. Alles passiert sehr unaufgeregt, ohne übergroßes Drama. Die Geschichte wird aus den wechselnden Perspektiven von Jake und Hannah erzählt, die mehr gemeinsam haben, als dass sie einfach nur neu zugezogene im Dorf sind. Schnell entwickelt sich zwischen den beiden eine Art Verbindung. Die beiden überstürzen aber nichts, sondern kommen sich langsam näher, was ich sehr authentisch und sympathisch finde. Hannah ist generell eine sehr liebenswerte Protagonistin, für die ich mir beim Lesen Glück und Erfolg gewünscht habe.

Ein bisschen gestört haben mich die großen Zeitsprünge im Buch. Es vergehen manchmal teilweise Wochen zwischen den einzelnen Kapiteln, wodurch die Handlung zwar fix vorankam aber ein bisschen an Tiefe und Detail eingebüßt hat. Ich glaube ich hatte vor allem gerne mehr über Hannahs Anfangszeit in Little Maudley gelesen, wie sie sich eingelebt hat und die ersten Begegnungen mit den Dorfbewohnern. Das hat aber die Geschichte keinen Abriss getan und Hannah hat sehr inspirierend auf mich gewirkt. Sie zeigt, dass man nicht immer nur zurückstecken sollte, sondern auch für seine eigenen Bedürfnisse einstehen muss und dass es nie zu spät ist, einen anderen Weg einzuschlagen.

Eine sehr kurzweilige Lektüre, die mich gut unterhalten hat und die ich gerne weiterempfehle.