Rezension

kurzweiliges Lesevergnügen

Da haben wir den Glückssalat - Gemma Burgess

Da haben wir den Glückssalat
von Gemma Burgess

Bewertet mit 4 Sternen

Pias glaubt, endlich im Leben angekommen zu sein: Sie ist Anfang 20, hat die Uni hinter sich, wohnt mit ihren besten Freundinnen in einer WG in Brooklyn und fühlt sich nach vielen Umzügen in ihrem Leben endlich zu Hause. Gut, die Jobsuche könnte besser laufen, aber das ist aus Pias Sicht noch kein Grund, dass ihre Eltern ihr den Geldhahn zudrehen. Erst schlägt sie sich noch mit Gelegenheitsjobs durch und dabei kommt ihr die Idee, was sie tun könnte: Einen Foodtruck kaufen, von dem aus sie vor Büros in der Mittagszeit gesundes Essen verkauft, das satt, aber nicht dick macht. Doch erst mal braucht sie einen Truck - und das Geld, um ihn zu kaufen. Gut, dass ihr eine Bekannte einen privaten Geldverleiher empfiehlt. Schlecht, dass dieser sich als Kredithai entpuppt. Doch Pia lässt sich nicht unterkriegen und gibt ihr Bestes.

Das Buch hat mehr Tiefgang, als ich bei dem Cover gedacht hätte. Ich hätte vermutet, dass es mehr um Partys und Beziehungen geht, aber im Fokus steht tatsächlich Pia und ihr Weg ins Berufsleben - wobei alles andere natürlich auch seinen Platz hat. Mit den Charakteren kann man sich gut identifizieren, selbst mit 30 noch. Wobei das vermutlich daran liegt, dass man sich an das Dilemma "einen Job kriegt man nur, wenn man Erfahrung hat, aber ohne Job kann man keine Erfahrungen sammeln" noch lange erinnert, auch wenn es typisch für die erste Jobsuche nach dem Abschluss ist. Genau das ist nämlich Pias Problem, das sie in die Selbstständigkeit treibt. Und auf dem Weg in die Selbstständigkeit erlebt sie umgekehrt so viel Unterstützung, dass man sich einfach für sie freut.

Das Buch liest sich sehr flüssig, ich konnte es oft nicht aus der Hand legen und die Seiten flogen nur so dahin. Allerdings gab es einen Punkt, da fand ich Pia ziemlich anstrengend, nämlich, als ihr alles über den Kopf zu wachsen droht und sie trotzdem nicht dazu stehen kann, dass sie Hilfe braucht. Man sieht die Katastrophe aufziehen, aber man ahnt auch, dass Pia zu sehr ihren eigenen Kopf hat und gelernt hat, zuerst sich selbst zu vertrauen. Das Buch hat ein Happy End, aber schon eher ein knappes. Nichtsdestotrotz liest sich das Buch wirklich gut und lässt einen selbst ins Grübeln kommen, wie glücklich man eigentlich selbst mit seinem Beruf und seinem Leben ist.

Fazit: Ein quirliger, kurzweiliger, manchmal etwas überdrehter Roman über das Leben und das Erwachsenwerden.