Rezension

Lacroix ist Kult

Lacroix und die Frau in der letzten Metro -

Lacroix und die Frau in der letzten Metro
von Alex Lépic

Bewertet mit 4 Sternen

Was für Nestor Burma (von Leo Malet) seine Zigaretten sind, ist für Commissaire Lacroix sein Café im Chai de l'Abbaye. Manchmal auch ein Glas Wein oder Bier, aber immer wenn er da ist, läutet auch das Telefon. Wohlgemerkt nicht seines, denn er besitzt nach wie vor kein Handy, sondern jenes vom Bistro. Oft wird er dort angerufen, obwohl er noch gar nicht da ist. So auch in seinem siebten Fall. 

In einer Wohnung wird eine junge Frau tot aufgefunden und während Lacroix und sein Team noch im nahen Umfeld der Frau ermittelt, wird eine weitere blonde Frau tot aufgefunden. Die Polizei sucht nach Verbindungen - eine Gemeinsamkeit ist die späte Heimkehr der Frauen mit der Metro. 

Die Ermittlungen kommen aber nicht so gut voran, denn es muss in alle Richtungen gedacht werden. Somit kommen auch einige Verdächtigte erst relativ spät ins Geschehen rein. Aber so funktioniert reale Ermittlungsarbeit auch. Lacroix Privatleben ist mit der Wahl seiner Frau zur Bürgermeisterin noch nicht durcheinander gekommen, daran wird sich wohl nicht viel ändern, denn Lacroix hat erstens seinen eigenen Kopf und zweitens ist sie ist stark daran interessiert, dass der Fall schnell gelöst wird, bevor es noch weitere Tote gibt. 

Autor Alex Lépic spricht mit diesem Fall ein aktuelles Problem an: die Öffentlichkeit weiss, aufgrund Social Media und anderem, alles. Mir gefiel dieser siebte Fall gut, wie er ausgerollt und schlussendlich gelöst wird - und alles zwischendurch natürlich auch. 

Lacroix ist für mich schon jetzt Kult, er kann bestens mit Nestor Burma (oder auch mit Maigret) mithalten. Mir gefällt an der Reihe, besonders auch in "Die Frau in der letzten Metro" die sehr real geschilderte Polizeiarbeit. 

Fazit: Dieser siebte Fall ist interessant und unterhaltend - für mich könnten es noch mehr Seiten sein, denn die Bände sind einfach immer viel zu schnell ausgelesen. 
4 Punkte.