Rezension

lässt einem bis zum Ende nicht mehr los

Die Bastardtochter - Petra Schier

Die Bastardtochter
von Petra Schier

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt: Koblenz, 1362. Die schöne Enneleyn lebt mit einem Makel: Sie ist unehelich geboren. Zwar hat Graf von Manten sie als Tochter anerkannt, die gesellschaftliche Akzeptanz jedoch bleibt ihr verwehrt. Als Ritter Guntram von Eggern um ihre Hand anhält, zögert sie deshalb nicht lange. Schon bald stellt sich heraus: Sie hat einen Pakt mit dem Teufel geschlossen. Nach außen ganz liebevoller Gatte, verbirgt Guntram geschickt seine dunklen Seiten. Nur Enneleyn weiß um seine Brutalität und Machtgier. Und um seinen großen Plan, der sie alle ins Unglück stürzen kann ... (Quelle: Rowohlt Verlag)

Über die Autorin:
Petra Schier, Jahrgang 1978, lebt mit ihrem Mann und einem Schäferhund in einer kleinen Gemeinde in der Eifel. Sie studierte Geschichte und Literatur und arbeitet mittlerweile als freie Lektorin und Autorin.
(Quelle: Rowohlt Verlag) 

Meine Meinung:
Vorweg sei gleich gesagt, dass es sich hier um den dritten und abschließenden Teil von der Kreuz-Trilogie dreht. Allerdings lässt sich das Buch eigenständig lesen und es ist nicht zwingend erforderlich, dass man die anderen beiden Bände "Die Eifelgräfin" und "Die Gewürzhändlerin" gelesen haben muss.
Der passende Schreibstil der an die damaligen Sprachgewohnheiten angepasst und abgestimmt ist machen die Geschichte lebendiger und man fühlt sich in das Jahrhundert zurück versetzt. 
Die Handlung wird durch die Vielfalt von Intrigen, Liebe, Vertrauen und Hinterlist ungemein spannend gemacht und es warten auch einige Überraschungen und Wendungen auf den Leser. Diese Mischung verleiht der Geschichte eine gute Portion an Würze und stellenweise nimmt die Handlung ganz schön an Fahrt zu. 
Petra Schier versteht es aber zudem auch, die Verbundenheit und Freundschaft von Familie und Freunden von Enneleyn mit in die Handlung zu weben um so zu zeigen, dass dies das Wichtigste ist, was man besitzen kann. 
Eine historische Stadtkarte von Koblenz die man direkt am Anfang des Buches findet, zeigt die beschriebenen Schauplätze wodurch man sich besser in der Stadt zurechtfindet. 
Der Einstieg in die Geschichte gelingt recht schnell, da man gleich viel über die Vergangenheit von Enneleyn erfährt. 
Diese musste bisher schon einiges in ihrem Leben mitmachen und hatte es nicht immer leicht. Allerdings wird sich dies durch die Heirat mit Guntram von Eggern auch nicht sehr ändern auch wenn er den Außenstehenden ein anderes Bild vermitteln möchte.
Guntram war mir von Anfang an unsympathisch und mit fortschreitender Handlung nahm dies noch zu. 
Die anderen Protagonisten sind wie Enneleyn und Guntram sehr lebendig und vielseitig gestaltet, so dass sie dem Buch Leben einhauchen und den Leser schnell an sich binden. 
Die vielen Protagonisten werden am Ende nochmals aufgelistet und man kann sich auch vor dem Lesen so schon einen Überblick verschaffen wer zu wem gehört und wer welche Tätigkeit hat. 
Was mir auch sehr gut gefallen hat, ist dass das Rezept von den "griechischen Hühner" aufgeschrieben wurde und man dies selber nachkochen kann.

Fazit:
Ein weiterer toller historischer Roman von Petra Schier der mich nicht mehr losgelassen hat. Vielseitige Charaktere, eine spannende Handlung und Liebe sowie Verrat runden das Buch ab und man kann sich dessen nicht entziehen.