Rezension

Lässt sich das Schicksal überlisten?

Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner - Kerstin Gier

Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner
von Kerstin Gier

Bewertet mit 5 Sternen

Nach einem U-Bahnunfall erwacht Kati im Krankenhaus fünf Jahre vorher. In dem Wissen, ihre Zukunft bereits zu kennen, will sie jetzt in ihrem Leben alles richtig und besser machen, vor allem in ihrem Liebesleben. Denn mit ihrem Ehemann Felix war alles so eingefahren. Vielleicht ist statt seiner Mathias der Richtige? Immerhin empfinden beide füreinander Liebe auf den ersten Blick …

 

Kerstin Gier widmet sich in diesem Roman wieder einmal (s. Edelstein-Trilogie) gekonnt dem Thema Zeitreise. Vorrangig will er sicherlich amüsieren und schafft dies auch bestens, allein schon durch die vielen witzigen Peinlichkeiten und Fettnäpfchen, in die die Protagonistin tritt. Daneben regt die Geschichte aber auch zum Nachdenken an über Fragen wie „Woher weiß man, ob man mit seinem Partner ein Leben lang glücklich sein wird?“ oder „Was passiert mit der Beziehung, wenn einem jemand über den Weg läuft, der viel besser zu einem passen würde?“ Genau wie die Protagonistin wird man als Leser am Ende die weise Erkenntnis haben, dass das Gras auf der anderen Seite überhaupt nicht grüner ist, sondern ganz genauso grün, nur nicht so vertraut und aufregend. Womit sich auch der Buchtitel erklärt. In formaler Hinsicht gibt es die nette Besonderheit, dass als Kapitelüberschriften zum folgenden Text passende Zitate bekannter Personen gewählt sind und solche auch im laufenden Text am Rand eingestreut sind.

 

Ein unbedingt lesenswerter Roman, der an die früheren Erfolge der Autorin anknüpft.