Rezension

Lässt zum Ende hin stark nach

The Kingdom -

The Kingdom
von Jess Rothenberg

Bewertet mit 2 Sternen

Du siehst aus wie ein Mensch. Du sprichst wie ein Mensch. Aber kannst du auch fühlen wie ein Mensch? Verborgen hinter einem großen Tor liegt The Kingdom, ein atemberaubender Fantasy-Erlebnispark mit biotechnischen Lebewesen voller Schönheit und Einzigartigkeit. Unter ihnen sieben makellose Prinzessinnen, die dir jeden Wunsch erfüllen. Szenenwechsel – Gerichtssaal: Prinzessin Ana soll den Parkangestellten Owen ermordet haben, für den sie Gefühle hatte. Doch sind künstliche Intelligenzen wirklich in der Lage, Emotionen und eine eigene Moral zu entwickeln? Ein Jahrhundertprozess beginnt, in dessen Verlauf nicht weniger als die Frage nach Schuld und Gerechtigkeit im 21. Jahrhundert verhandelt wird.

Meine Meinung:

"The Kingdom" entführt einen zu Beginn ganz schnell und leicht in die Welt der Hybriden. Die Kapitel sind dabei schön kurz, unterbrochen von Interviewsituationen, Verhören und Protokollen. Man weiß also von Beginn an, dass es eine Gerichtsverhandlung und eine Wendung in der Geschichte geben wird. Parallel erleben wir die Zeit vor dieser Verhandlung aus der Sicht von Ana. Ana ist eine Hybride, also im Grunde kein echter Mensch, sondern eine Maschine. Im Großen und Ganzen geht es dabei darum, ob diese hybriden Lebewesen Gefühle und einen eigenen Willen entwickeln können. Die Idee ist sehr gut umgesetzt und man wird durch die kurzen Kapitel echt schnell in diese Welt hineingesogen. 

Zu Beginn war ich deshalb total von der Geschichte begeistert und konnte mich richtig mitziehen lassen. Leider lässt die Faszination dann aber immer mehr nach. Die Geschichte rund um Ana wird irgendwann super zäh, langweilig und auch vorhersehbar. Teilweise wird die Naivität von Ana sehr anstrengend und auch die Auflösung der Geschichte wirkt dann etwas willkürlich und zusammengebastelt. Mir hat das nicht sonderlich gut gefallen. Außerdem erleben wir hauptsächlich das Leben innerhalb von "The Kingdom". Die Außenwelt wird zwar immer mal wieder erwähnt und es wird immer wieder gesagt, wie schlecht es der Menschheit und der Gesellschaft geht, aber man erfährt nie genaueres. Das find ich sehr schade, weil gerade den Aspekt hätte ich sehr interessant gefunden und der hätte ein bisschen besser zum Weltsetting und Emotionalität beigetragen. Im Großen und Ganzen also eine Geschichte, der man eine Chance geben kann, wenn man Lust hat, aber definitiv kein Lese-Must. Schade!

 

Fazit: 

"The Kingdom" - ein Freizeitpark der Hybriden und Schönen, in dem man das Leid der Welt vergessen kann. Der Anfang ist dabei echt stark und zieht einen in die Geschehnisse rein. Leider lässt die Geschichte immer mehr nach und wird dabei zäh, langatmig und vorhersehbar. Mehr als 2 Sterne gehen leider nicht.