Rezension

Langatmig

Reise ohne Wiederkehr oder Die geheimen Hefte des Michel Adanson -

Reise ohne Wiederkehr oder Die geheimen Hefte des Michel Adanson
von David Diop

Bewertet mit 2 Sternen

Reise ohne Wiederkehr – David Diop

Das Thema dieses Romans hat mich sehr interessiert. Erzählt wird die Geschichte des Botanikers Michel Adanson, der als erster weißer Naturforscher den Senegal bereiste. Neben seinen Forschungen erfährt er vom Verschwinden einer jungen Frau, Maram, die sich in einem kleinen Dorf vor Sklaventreibern versteckt. Damit bekommt seine Expedition ein neues Ziel.

In einem zweiten Handlungsstrang begleiten wir Adansons Tochter, die nach seinem Tod dessen Reisehefte findet.

Was wirklich spannend klingt – ich liebe literarische Abenteuerromane – fand ich in diesem Fall leider nur furchtbar langweilig. Der Schreibstil ist seltsam trocken und konnte mich zu keinem Zeitpunkt fesseln. Große Teile sind aus der Ich-Perspektive Adansons erzählt. Dabei wird extrem viel indirekte Rede benutzt. In Nebensätzen wird wiederum erläutert, warum er dies und jenes geantwortet hat und welches die Beweggründe waren etc. Sehr viel „tell statt show“. Die Figuren haben scheinbar keinerlei Gestik oder Mimik, nur Sprache.

Nun ja, der Autor hat den International Booker Prize gewonnen – eigentlich kann es so schlecht ja gar nicht sein. Nur ich konnte damit wenig anfangen. Ehrlich gesagt, hab ich den Roman auch bald nach der Hälfte abgebrochen.

2 Sterne für eine interessante Hintergrundhandlung, die mich über die erste Hälfte getragen hat.