Rezension

langatmig, das Ende unbefriedigend

Schiffbruch mit Tiger - Yann Martel

Schiffbruch mit Tiger
von Yann Martel

Bewertet mit 2.5 Sternen

Über den Inhalt brauche ich wohl nichts mehr zu schreiben.

Ich muss sagen, dass mir der Schreibstil sehr gefallen hat, er ist poetisch und sehr malerisch. Das gefällt mir. Die Geschichte an sich empfand ich als sehr langatmig. Allein die Vorgeschichte umfasst beinahe ein Drittel des Buches. Ich hatte das Gefühl, irgendwie nicht recht vorwärts zu kommen. Die Hauptstory ist sehr ausführlich geschrieben, sehr detaillreich und ausgeschmückt mit Metaphern, Erinnerungen, Charakterisierungen. Das ist schön, macht das ganze lebendig und gibt ein stimmiges Bild. Und irgendwann hab ich mich gefragt, ob die ganze Story nicht irgendwie an sich eine riesengroße Methapher ist. Für was, konnte ich mir allerdings nicht erklären. Die Auflösung kam dann zum Schluss, als Pi geretten wird und seine Geschichte des Überlebens erzählt... Ich war doch sehr enttäuscht. Das Ende ist "Ach, und was ich euch gerade erzählt habe, stimmt alles nicht, eigentlich war es so und so" sehr überraschend und kommt recht plötzlich. Da hatte sich ja meine Vermutung bestätigt. Aber zufrieden hat mich nicht gemacht. Ich bin mir daher nicht sicher, ob ich das Buch weiterempfehlen würde. Den Film tu ich mir lieber nicht an. Aber ich überlege, ob man das Buch nicht in einer Psychologie-Vorlesung behandeln könnte. Ich werde es mal meinem Prof vorschlagen.