Rezension

Langatmige Spannung, zuviele Andeutungen, unbefriedigendes Ende

Der Ruf der Schlange - Andreas Gößling

Der Ruf der Schlange
von Andreas Gößling

Bewertet mit 3.5 Sternen

Mit "Der Ruf der Schlange" führt Andreas Gößling uns in eine neue Fantasy-Welt.

Dunibien, Zaketumesien, Moliat... alles neu und unbekannt... mehr oder weniger. Denn im Gegensatz zu anderen finde ich schon, dass Herrn Gößlings Welt immer wieder mal Parallelen zu anderen Fantasywelten und auch vor allen Dingen zu unserer Welt aufweist.

Ich konnte mich schnell in die Geschichte hineinfinden und habe soweit auch alles bildlich vor mir sehen können.

Auf der einen Seite fließt die Story gemählich dahin, man erfährt viele Einzelheiten (manchmal zuviele auf einmal), dann wieder gehts in einem rasenden Tempo vorwärts und man bekommt nur wenig neue Informationen.

Beim Schreibstil könnte meiner Meinung noch dran gearbeitet werden. Ein "gesunder Mittelweg" wäre schön. Teilweise haben mich persönlich auch gewisse Formulierungen genervt, die sich alle paar Seiten wiederholten, wie etwa zum Beispiel:

"...summte und pulsierte in seinem Rückrat wie von hunderttausend Glühwürmchen, die seine Wirbelsäule hinauf- und hinunterflogen."

Spannend war es allemal, und auch teilweie ganz schön gruselig. Die Naxkoda-Würmer hab ich regelrecht vor mir gesehen... wie sie schlüpften, wie sie sich ernähren... da lief mir dann doch ab und zu ein kalter Schauder über den Rücken, und das nicht zu knapp.

Allerdings kann man den Spannungsbogen auch überdehnen. Diese seitenlangen Andeutungen darüber, was Samu in der Studentenhütte der Aussenstelle des Institus gesehen hat... Andeutungen, Andeutungen, und nochmal Andeutungen, aber sonst nichts. Ich war schon kurz davor, das Buch frustriert zur Seite zu legen. Das war definitiv ein bißchen zuviel des Guten. Aber da hatte mich die Geschichte trotz allem schon soweit gepackt, dass ich einfach weiterlesen musste.

Sehr enttäuscht war ich von dem Ende. Da fiebere ich mehrere hundert Seiten mit, begleite Samu in den langweiligsten, den spannendsten, den verwirrendsten und den angsteinflößendsten Momenten... und dann sowas!

Was bitte, soll dieses Ende mir sagen? Muss ich nun auf einen zweiten Teil warten? War das alles vielleicht sogar nur ein Traum Samus? Ich bin sehr verwirrt :-(

Letzten Endes kann ich sagen: im Großen und Ganzen lohnt es sich schon, dieses Buch zu lesen, trotz einiger Stolpersteine.