Rezension

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Langatmiger und gleichzeitig kurzer Krimi mit einigen Logikfehlern

Operation Blackmail - Jenk Saborowski

Operation Blackmail
von Jenk Saborowski

Bewertet mit 1.5 Sternen

Solveigh Lang arbeitet bei der paneuropäischen, geheimen Eliteeinheit ECSB und bekommt einen neuen brisanten Fall: Die EuroBank wird um 500 Millionen Euro erpresst und es ist bereits eine Leiche aufgetaucht. Das Morden wird kein Ende nehmen, wenn das Geld nicht gezahlt wird, das verspricht der Erpresser. Solveigh und ihr Team and Spezalisten der unterschiedlichsten Bereiche und auch die hochrangigen Mitarbeiter der Bank nehmen die Ermittlungen auf und stoßen auf immer mehr Ungereimtheiten. Können sie es schaffen, weitere Morde zu verhindern oder muss die Bank bezahlen, damit alle Angestellten wieder sicher sind?

Ich mag Agentenkrimis/-thriller. So richtig. Doch bei diesem ist mir die Lust schon nach kurzer Zeit vergangen. Solveigh ist als Charakter gut ausgearbeitet, allerdings bleiben sie und ihre Kollegen isgesamt sehr flach. Ihren außerordentlichen Geruchssinn zum Beispiel hätte man besser in die Story einbinden können, dafür ein paar andere Charaktere weglassen. Dazu kommt, dass die Erzählung immer wieder zwischen verschiedenen Personen hin und her springt, mal erzählt Solveigh, dann wieder der Erpresser, dann der Sicherheitschef der Bank. Das soll sicher Spannung hervorrufen, verwirrt aber eher und macht den Erzählfluss unruhig. Der Krimi/Thriller ließ sich, jedenfalls meiner Meinung nach, nur überraschend langsam lesen, also für mich was dies alles andere als ein Pageturner. Und nun zu den groben Fehlern, die dem Buch für mich den Todesstoß geben (und den Grund für die miese Bewertung darstellen): Relativ am Anfang des Buches erzählt Solveigh von irgendwelchen abnormen Kopfschmerzen, die sie nur mit ganz speziellen Tabletten aus Amerika in den Griff bekommt. Als sie diese Tabletten vergisst, geht sie später im Buch einfach in die nächste Apotheke und kauft sich welche, in Athen. Dann werden einem ihrer Kollgenen beide Beine mehrfach gebrochen, die Schienen, bei denen mehrer Schrauben in das Bein gesetzt sind, die oben herausschauen, sind detailliert beschrieben. Ein paar Tage nach dieser Operation zwängt er sich in eine enge (!) Hose und verschwindet aus dem Krankenhaus. Nach der Operation und mit diesem Schrauben-/Schienensystem sollte es dem Mann mehrere Monate nicht möglich sein, überhaupt ans Laufen oder an eine Hose zu denken! Außerdem hat er schon nach zwei oder drei Tagen Krankengymnastik, auch sehr, sehr unwahrscheinlich, wenn nicht absolut unmöglich. Und der dritte Fehler liegt für mich darin, dass der Autor eine Firma wie die ECSB hackbar macht. Da arbeiten mehrere megaschlaue Computerspezialisten mit einem IQ über 130 und eine Agentin lässt einfach ihren PC hacken?Scheint mir nicht sehr wahrscheinlich und ist auf jeden Fall ein Zeichen für die Unzulänglichkeiten dieser "Elite"einheit.

Ein Krimi oder Thriller, der mich aufgrund der mindestens drei Logikfehler nicht überzeugen konnte. Wenig Spannung, wenig Charakter. Kann man lesen, muss man aber nicht. Das Buch kann auf jeden Fall nachts mit ins Bett genommen werden, wenn der Hund mit dem Mann nicht zu Hause ist, denn fürchten wird man sich dabei nun wirklich nicht.