Rezension

Langweilig einfallslose, anfangs auch zum Teil lebensferne Geschichte, die bei mir keinerlei romantische Emotionen wecken konnte.

Der Zufall eines Sommers -

Der Zufall eines Sommers
von Saskia Sarginson

Bewertet mit 2 Sternen

Summer und Kit sind Mitte 20 und unabhängig von ein einander in Indien unterwegs. Als sie sich kennenlernen, verspüren sie eine derartige Anziehung, dass sie die nächsten Tage gemeinsam verbringen. Summer muss jedoch überstürzt nach England zurück und kann Kit nur zwei kurze Nachrichten in ihrer Unterkunft hinterlassen. Diese erhält er jedoch viel zu spät, weshalb sich die beiden aus den Augen verlieren und das Missverständnis des Desinteresses zwischen ihnen steht. 
Sie suchen dennoch nach einander und können sieben Monate später endlich ein klärendes Gespräch führen. Beiden haben sich weiterentwickelt, sind umgezogen und haben andere Partner an ihrer Seite. 
Der Roman handelt im Jahr 1993, was eine Erklärung für die Schwierigkeit ist, dass sich Summer und Kit nicht so einfach wieder finden können. Bis auf die Tatsache, dass Handys oder das Internet damals keine Rolle spielten, ist von einem 1990er-Jahre-Feeling allerdings nichts zu spüren. Der Roman könnte zu jeder Zeit handeln. 
Die Geschichte handelt abwechselnd in kurzen Kapiteln aus der Perspektive von Summer und Kit. Beide sind melancholische Künstler und auch aufgrund der familiären Probleme ist die Stimmung durchgehend gedrückt. 
Das Kennenlernen und die Liebe auf den ersten Blick wird zu Beginn kurz geschildert, weckt jedoch nur wenig Emotionen. Der Funke will nicht so richtig überspringen. Das Drama der Trennung ist aufwühlender, die Umstände jedoch derart unrealistisch geschildert, dass ich das Buch fast nicht weiterlesen wollte. Dass Summer auf den letzten Drücker nach England gerufen wird, ist genauso weltfremd wie die Tatsache, dass Kit zu einer medizinischen Behandlung in Indien verbleibt und mit Flipflops durch London an Krücken geht. Später hat mich die Aussage von Summers bester Freundin Laura befremdet, die Summer bat, die Toilettenspülung nicht zu benutzen, da sie auch noch müsse. 
Die getrennte Zeit dauert sieben Monate und handelt von beruflichen und familiären Veränderungen und der Suche nach einem Platz im Leben. Die Protagonisten führen ihre Leben weiter, denken jedoch weiterhin an einander. Eine Sehnsucht oder gar Liebe, die betont wird, ist allerdings nicht zu spüren, auch nicht bei den einzelnen Gelegenheiten, als sie sich wieder sehen. 
Ich empfand die Geschichte als langweilig einfallslos und wenig romantisch. Ich konnte mich nicht in die Hauptfiguren hineinversetzen und Sympathien empfinden. Nie habe ich das Gefühl gehabt, dass die beiden mehr als nur neugierig auf einander sind. Mir blieb es bis zum Schluss gleichgültig, ob Summer und Kit zusammenfinden oder nicht.