Langweilig, langatmig, uninteressant - ein absoluter Fehlgriff

Cash, 8 Audio-CDs
von Richard Price

Bewertet mit 1 Sternen

Bei diesem Hörbuch habe ich mich ausnahmsweise auf die Lobeshymnen auf dem Klappentext verlassen ("Die literarische Sensation", ""Cash" ist ein Röntgenblick auf die Lower East Side, ein großer Roman von einem meisterhaften Gegenwartschronisten."), ohne vorher auf Meinungen anderer Leser zu schauen. 

Das hätte ich wohl machen sollen, dann wären mir fast zehn Stunden unerträglicher Langeweile erspart geblieben. Von einem Röntgenblick auf die Lower East Side ist jedenfalls in der ersten Hälfte nichts zu lesen - außer vielleicht, dass über verschiedene Nationalitäten gesprochen wird. Reicht das schon aus, um von einem "Röntgenblick" zu sprechen? Ist das nicht in jeder Großstadt der Fall? Nun, ein halbes Buch um die Anfangssituation darzustellen - Überfall zweier dunkelhäutiger Jugendlicher auf drei Weiße - und dem darauffolgenden laaangweiligen Interview, mit ständigen Wiederholungen. Spätestens da konnte ich auch nicht mehr die häufige Antwort "Was?" auf völlig normale Fragen hören. Wahrscheinlich das häufigste Wort im Hörbuch. Mehr passiert einfach nicht. Ich würde gerne mehr über die Handlung schreiben, doch es gibt nichts. Hier und da mal eine kurze Geschichte über einen Charakter, das wars.

Leider macht auch der Sprecher - der durchaus in der Lage ist, den Personen eigene Facetten zu geben - nicht gut; er hat eine Eigenart, auch längere Sätze in einem Atemzug ausprechen zu wollen, sodass am Ende des Satzes nur noch ein Flüstern rauskommt, und das von Anfang bis zum Ende des Buches.

Nein, ich kann nichts, absolut nichts positives über dieses Hörbuch schreiben - oder doch: vielleicht ist es wenigstens ein Segen, dass es ein gekürztes Hörbuch ist. Ich bezweifle, dass gerade die besten Passagen gekürzt sein sollten...

1 Punkt.