Rezension

Leben mit Ponys

Unsere Ponies und wir - Lise Gast

Unsere Ponies und wir
von Lise Gast

Bewertet mit 4 Sternen

Bei der Flucht aus Ostpreußen verschlägt es die Familie Gast zunächst nach Westfalen. Nach dem Krieg mangelt es an allem und als verwitwete achtfache Mutter in der Fremde ist es nicht einfach. Doch wer einen Traum hat, der schafft es ihn irgendwie zu erfüllen – so zieht zur großen Freude der Kinder das erste Pony auf dem heruntergekommenen, winzigen Hof ein. Bei der umfassenden Landwirtschaft, Gutsbesitzern und alten Pferdenarren in der Nachbarschaft, schafft es die arme Familie das Pony zu unterhalten. Improvisationstalent und Einfallsreichtum besorgen den Rest. Aus einem Pony werden zwei und als der Besitzer des Gutes schließlich Eigenbedarf anmeldet, findet die Familie eine neue Heimat in Schwaben.

Eine autobiografische Ponygeschichte, die mit viel Witz von einer pferdeverrückten Familie erzählt, die sich weder vom Krieg noch von persönlichen Rückschlägen oder Armut unterkriegen lässt. Der Krieg und die Flucht selbst werden kaum angesprochen. Die Flucht und die Probleme der ostpreußischen Flüchtlinge in ihrer neuen Heimat, werden zu Beginn nur leicht angerissen. Konzentriert wird sich auf das Leben mit den Ponys. Ihre Streiche, ihre liebenswerten Eigenschaften, die Begeisterung der gesamten Familie für die vierbeinigen Gefährten, für die ihnen kein Opfer zu groß ist. Besonders beeindruckt hat mich wie diese heute unvorstellbare Großfamilie das Leben gemeistert hat. Die Mutter war eine erfolgreiche Autorin, doch allein mit sechs Kindern.

Wer Pferdegeschichten liebt, kommt hier voll auf seine Kosten. Dass die Geschichten dazu auf der Realität beruhen ist ein weiterer Bonus.