Rezension

Leben unter der Erde, eine unheimliche Vorstellung

Das Danuvius Projekt Erwachen - Tom Léon

Das Danuvius Projekt Erwachen
von Tom Léon

Bewertet mit 5 Sternen

Das Cover finde ich klasse, zumal es auch vortrefflich zum Buch passt. Der Titel ist erst mal nichtssagend, in Verbindung mit dem Klappentext, der leider etwas zu viel verrät,  ahnt man aber worauf das Buch hinaus läuft.

Im Buch gibt es 2 Haupt-Charaktere, einmal den geheimnisvollen Erzähler und Ed Danjie, einem Mitarbeiter des Österreichischen Nachrichtendienstes. Vom Erzähler selbst erfährt der Leser nicht viel, außer dass er unsterblich ist und die verschiedenen Zeitalter durchlebt hat auf der Suche nach der goldenen Lanze und der Erlösung der Schrecken die er durchlebt hat. Ed ist da schon etwas transparenter, er hat eine kleine Familie mit einer kranken Tochter die er sehr liebt. Von den Ereignissen überrascht versucht er zwischen dem Militär und den Bunkerleuten zu vermitteln. Ales in allem bleiben die Charaktere etwas blass, der Hauptaugenmerk liegt hier wirklich auf der Geschichte an sich und lässt sich nicht durch große Nebenhandlungen der Protagonisten ablenken.

Bereits die ersten Sätze des Buches zogen mich in ihren Bann, dem Autor gelingt es hier sehr gut, die Schrecken der Vergangenheit aufzuzeigen. Die Schilderungen der grausamen Erlebnisse des Erzählers sind authentisch, darum gingen sie mir auch so nahe. Die Versuche der Nazis um den Menschen zu Perfektionieren sind äußerst detailreich, darum sorgt das Buch in der ersten Hälfte für einige Gänsehautmomente, die Gräueltaten der Nazis werden hier sehr bildlich dargestellt, dienen sie doch auch dem besseren Verständnis der Geschichte.

Der Autor springt immer wieder mal in verschiedene Zeiten was mich Anfangs erst mal irritierte, doch hatte ich mich schnell daran gewöhnt und verfolgte die Geschichte mit wachsender Begeisterung. Der Schreibstil des in der Ich-Form geschrieben Buches ist flüssig, die Schilderungen der Umgebung und der Vorkomnisse bildhaft, die zwischendurch gezeigten Zeichnungen gefielen mir sehr gut.

Die Geschichte der Bunker-Leute ist faszinierend, ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und warte sehnsüchtig auf die Fortsetzung.

Besonders hervorheben möchte ich noch das Zitat des Autors am Anfang des Buches:

Meine Romane sind das einzige, das man von mir kennen lernen wird. Sie sprechen für sich selbst. Denn ich bin nur ein Schatten, der seine Spuren in Büchern hinterlässt. Die Zeit, deckt sie auf und zu, immer in ihrem Rhythmus.

Tom Leon