Rezension

Lebenskrise

Wie Sisi sich verwirrte -

Wie Sisi sich verwirrte
von Sisi Obermaier

Der Titel und das Cover haben mich sofort angesprochen, auch die Inhaltsbeschreibung, obwohl ich mir nicht genau vorstellen konnte, in welche Richtung genau sich die Geschichte entwickeln wird. Den Schreibstil muss man mögen, er ist sehr direkt, meist negativ behaftet, aber authentisch. Sisi beschreibt ihren Lebensalltag mit all den negativen Begleiterscheinungen wie ihre depressiven Schübe, ihre Midlife Crisis, ihre Versagensängste bei der Suche nach einem Job als Frau über 50 sehr ehrlich und bedauernswert, aber trotzdem erfrischend satirisch, sodass es ein Lesegenuss ist. Ihre Herangehensweise an neue Situationen ist bewundernswert, vor allem, da sie so viele negativen Erfahrungen machen muss und auch sichtlich mit ihrem Selbstbewusstsein kämpft, trotzdem steigert sie sich in ihre neuen Projekte mit vollem Elan hinein. Ein Glück, dass sie so gute Freund*innen hat, die sich um sie sorgen und immer ein offenes Ohr für ihre Probleme haben. Der Schluss rundet die einzelnen Geschichten noch ab und passt sehr gut, sodass es am Ende ein schöner Abschluss wird. Mein einziger Kritikpunkt: Der Roman könnte ruhig etwas ausführlicher und länger sein, ich hätte gerne noch mehr von Sisi gelesen.