Rezension

Lebenswege

Tod einer Kinderseele. Bd.1
von Juli Sommermond

Bewertet mit 5 Sternen

Buchrückentext:

Jede Lebensgeschichte ist einmalig. Die Lebensgeschichte Juli Sommermonds aber ist mehr als das: Sie wirkt hundertfach auf uns! Ungeschminkt und durch und durch authentisch geschildert, führt sie den Leser tief hinein eben nicht nur in die eigene Seele, sondern gerade auch darüber hinaus, in das Verborgene allen Seins. Wodurch? Indem sie ihn – und das ohne jegliche Schönfärberei – mit hineinnimmt in gerade jene Lebensbereiche, in die der Einzelne für gewöhnlich kaum einen Einblick hat – und wenn doch, so ganz sicher nicht in derart verschiedene Bereiche auf einmal in einem einzigen, gerade einmal fünfzigjährigen Leben. Lassen Sie sich von ihr mitnehmen, zum Beispiel in ihr Kinderheim, einen Jugendwerkhof oder eine Klinik des ehemaligen Ostens, in der sie mit Prostituierten eingesperrt lebte. Ganz schlicht mit auf ihre Flucht von Ost nach West, in das Gefängnis, zu ihrem Suizidversuch, ins Spielcasino oder in ein Domina-Studio. In ihrem zweiten Band begleiten sie Sie dann in ein Waldgebiet Nordthailands, wo sie – angekleidet mit nur noch einem Laken um den nackten Leib – allein unter freiem Himmel als Aussteigerin kampierte, oder in ein erotisches Massagestudio, wo sie enorm viel Geld verdiente, aber doch die Zeit danach lieber als freiwillige Obdachlose lebte. Und erfahren Sie letztlich im dritten Band, wie aus der Heidin eine Katholikin wird, die in ein Nonnenkloster eintritt und dann darin Jahre lang als Novizin freiwillig hinter Gittern lebt. Und so vieles mehr: eine echte Rarität!

Leseeindruck:

Mit "Tod einer Kinderseele Band I: Von Geburt zu Geburt" liegt uns der Beginn dieser Biografie vor, die mit "Tod einer Kinderseele Band II: Ausstieg" dann fortgesetzt wird. Die Autorin Juli Sommermond berichtet auf erschütternde Weise über ihre Kindheit und späteres Leben. Wie man anhand des Buchrückentextes entnehmen kann, kein einfaches oder angenehmes Leben.  Dieses Biografie hat mich tief berührt und mitgerissen. Da sie aus der Ego-Perspektive berichtet, fühlt man sich sehr mit ihr verbunden, als würde sie es einem direkt während des Lesens erzählen, was sie alles erlebt hat, erleben musste.

Angenehm die große und gut leserliche Schrift, die Zeitangaben über den Kapiteln und auch die sehr privaten und persönlichen Fotos, die einen noch engeren Zugang zur Autorin und zu dem Gelesenen schaffen. Die 320 haben mich sehr bewegt, gerne vergebe ich 5 Sterne.

© esposa1969