Rezension

Lebst du wirklich nur einmal?

Noah will nach Hause - Sharon Guskin

Noah will nach Hause
von Sharon Guskin

Bewertet mit 5 Sternen

Die allein erziehende Janie will sich mit der Diagnose Schizophrenie bzgl. ihres vierjährigen Sohnes Noah nicht abfinden. Doch was verbirgt sich hinter seinen Verhaltensauffälligkeiten? Immerhin hat er eine Wasserphobie und Wissen, das er weder von Janie noch von anderen bekommen haben kann (über Reptilien, Waffen, Harry Potter). In Alpträumen jammert er immer wieder, dass er zu seiner Mama nach Hause will. Im Internet stößt Janie auf den Psychiatrieprofessor Dr. Anderson. Seit Jahrzehnten forscht dieser an Fällen von Kindern, die glauben, vor ihrem gegenwärtigen Leben schon einmal ein anderes Leben geführt zu haben. Selbst unter einer seltenen Form der Aphasie leidend, will Dr. Anderson sein Lebenswerk mit einem Buch über das Phänomen Reinkarnation/Wiedergeburt beenden, um die ihm nie zuteil gewordene Anerkennung zu erhalten. Noahs Fall soll der noch fehlende starke Fall aus Amerika sein. Aber ist Noah tatsächlich die Reinkarnation eines einige Jahre zuvor verschwundenen Jungen, wie es Dr. Anderson annimmt?

 

Egal, wie man persönlich zum Thema Reinkarnation steht und welcher Glaubensrichtung man sich zuzählt, dieses Buch zieht jeden in seinen Bann. Als fiktive Geschichte aufbereitet, erhält sie einen plausiblen, quasi wissenschaftlichen Touch durch zahlreiche Einschübe, die die Autorin dem Sachbuch „Life Before Life: Children’s Memories of Previous Lives“ von Dr. Jim B. Tucker entnommen hat und in denen logisch nicht erklärbare Fälle reinkarnierter Kinder vorwiegend im asiatischen Raum geschildert werden. Diese sind es denn auch, die einen am Wahrheitsgehalt von Noahs verblüffender Lebensgeschichte nicht zweifeln lassen. Neben dem beherrschenden Thema der Reinkarnation wartet das Buch auch mit einem spannenden Kriminalfall auf und thematisiert sehr berührend die engen Bindungen zwischen Mutter und Kind, Trauer und Krankheit.

 

Ein wirklich lesenswerter Debütroman.