Rezension

Leichen in den Schären

Tödlicher Mittsommer - Viveca Sten

Tödlicher Mittsommer
von Viveca Sten

Bewertet mit 4 Sternen

Am Strand vor Sandhamn, einer Schäreninsel vor Stockholm, wird eine Leiche angeschwemmt. Zum Leidwesen der Polizei und der auf der Insel lebenden Geschäftsleute bleibt es nicht bei dieser einen Leiche. Thomas Andreasson leitet die Ermittlungen, um seiner Kollegin ihren Familienurlaub zu ermöglichen. Seine Jugendfreundin Nora ist ihm hierbei eine große Hilfe. Doch die Polizei tappt lange im Dunkeln.

Ein solider schwedischer Krimi, bei den Beschreibungen von Stockholm und den Schären bekam ich Fernweh... Viveca Sten beschreibt die Idylle dort und die Hitze in der Stadt so, dass einem selbst bei Regen warm wird.
Die Handlung steigert sich mit der Zeit, man rätselt mit und ich gebe zu, ich hab mit allen meinen Theorien daneben gelegen. Sowas macht für mich einen guten Krimi aus. Übrigens kommt dieser auch ohne viel Blut aus, ein weiteres Plus.

Leider beschreibt Frau Sten manchmal etwas zu ausführlich, z.B. die Einrichtung von Häusern, in denen Verdächtige wohnen. Wenn schon die Umgebung des Hauses darauf hindeutet, dass jemand viel Geld hat und gerne seine Freizeit auf See verbringt, warum muss man das dann auch bei der Inneneinrichtung über eine Seite weiterführen?
Der zweite Minuspunkt ist das Ende. Die Morde werden zwar aufgeklärt, aber in anderen nicht unwesentlichen Dingen hätte ich gern gewusst, wies ausgegangen ist.
Und die letzte Frage: Warum heißt der Krimi "Tödlicher Mittsommer", wenn er überhaupt nicht an Mittsommer spielt? Das Original heißt "I de lugnaste vatten", was übersetzt soviel heißt wie "Im ruhigsten Wasser"/"In den ruhigsten Gewässern", was als Titel meiner Ansicht nach besser gepasst hätte.

Aber dennoch ein sehr guter Sommerkrimi, konnte ihn fast nicht aus der Hand legen. Fällt unter den schwedischen Krimis insofern auf, als dass diese ja meist in der dunklen Jahreszeit spielen.