Leichte Lektüre mit Potenzial nach oben
Bewertet mit 3 Sternen
Gerade als bei Isabell alles schief läuft, bekommt ihre Mutter einen geheimnisvollen Brief aus Frankreich. Eine Erbangelegenheit die deren Anwesenheit voraussetzt. Isabell reist anstelle ihrer kranken Mutter nach Lothringen um herauszufinden, worum es genau geht. Doch so einfach gestaltet sich das Erbe nicht. Isabell muss erst ein altes Geheimnis lösen, um das Erbe antreten zu können. Als dann noch der charmante Paul in ihr Leben tritt, ist sie vollends verunsichert. Soll sie bleiben und herausfinden, was lange vor ihrer Geburt geschehen ist oder sollte sie doch wieder zurück in ihr altes Leben.
An sich finde ich die Idee in „Das Geheimnis von Lorraine“ sehr spannend. An einigen Stellen war mir die Geschichte aber zu langatmig. Es gab ein paar Passagen und Zusammenhänge, die nicht zu 100% zusammen gepasst haben. Die Hintergründe und wie Isabell und Paul das Geheimnis lösen, fand ich gut beschrieben. Insgesamt fand ich den Schreibstil von Jana Engels flüssig und entspannt, an manchen Stellen aber leider auch etwas altmodisch.
Isabell macht auf mich von Anfang an den Eindruck etwas zu naiv zu sein. Ich hatte eher das Gefühl als wäre sie noch eine junge Studentin. Beim Lesen wäre ich manchmal gerne ins Buch gekrochen und hätte Isabell mit der Nase auf doch offensichtliche Dinge gestoßen. Andererseits mochte ich, dass sie nicht aufgibt und trotz der Widerstände weiter versucht, das Geheimnis zu lösen.
Paul schien dagegen irgendwie als wäre er aus der Zeit gefallen. Er würde wirklich vom Charakter her in eine alte Gutsherrengeschichte passen. Was mich an ihm stört ist, dass er genau weiß, dass in seiner Familie etwas nicht in Ordnung ist, er aber einfach damit lebt. Erst als Isabell auftaucht und ihn aus seiner Reserve lockt, wird er selbst aktiv.
Ich fand den Roman als leichte Sommerlektüre entspannend, aber er hat mich inhaltlich nicht mitgerissen. Ich fand die Story eher seicht und hätte mir an der einen oder anderen Stelle mehr Spannung erhofft. Es gab auch ein paar Lücken in der Geschichte bzw. Unklarheiten für mich. Was ich schade fand, denn an sich finde ich die Idee um ein altes Familiengeheimnis ziemlich interessant und spannend. Da mir aber wie gesagt die Umsetzung und einige charakterliche Unebenheiten nicht immer so gefallen haben, gibt es von mir nur 3 Sterne.