Rezension

Leidenschaftliche Nichtbeziehung

New York Affair - Louise Bay

New York Affair
von Louise Bay

Bewertet mit 4 Sternen

Zwei Protagonisten, die wissen, was sie wollen, es aber nicht sagen

„New York Affair“ von Louise Bay ist ein prickelnder Liebesroman, in dem aus einer unverbindlichen Affäre viel mehr wird.

Anna hat von Männern erstmal gestrichen die Nase voll. Ihr letzter Freund Ben hat ihr eine von zwielichtigen Geldeintreibern aufgebrochene Wohnung und ein gebrochenes Herz eingebracht. Deshalb will sie zukünftig nur noch unverbindlichen Spaß haben. Beim Besuch ihrer besten Freundin Leah in New York lernt sie den attraktiven Ethan kennen. Ethan scheint die gleiche Einstellung zu teilen, denn auch er macht keinen Hehl daraus, dass es ihm nur um eine schöne Nacht geht. Aber nach dieser ersten Nacht ist irgendwie alles anders. Beide brechen ihre selbst gesteckten Regeln Stück für Stück auf.

 

Ich kenne schon einige Bücher von Louise Bay und mag ihren Schreibstil sehr gern. Anna ist eine sympathische Protagonistin, deren Beziehungsmüdigkeit man aufgrund ihrer Vorgeschichte absolut nachvollziehen kann. Mit selbst aufgestellten Regeln will sie ihr Herz vor neuen Verletzungen schützen. Das klappt natürlich nur bedingt.

Ethan hatte noch nie eine richtige Beziehung und kann gar nicht einschätzen, was das bedeutet. Mit Anna will er jedoch den Versuch wagen und begibt sich auf völlig ungewohntes Terrain.

Die Chemie zwischen den beiden Hauptcharakteren funktioniert richtig gut. Die Funken fliegen ab der ersten Begegnung. Das eigentliche Problem der beiden ist die Kommunikation. Manchmal will man sie einfach nur schütteln, damit sie endlich einmal miteinander reden.

Die Rahmenhandlung hätte meiner Meinung nach noch etwas mehr Raum bekommen können. Die Story konzentriert sich hauptsächlich auf die nonverbale Interaktion der Protagonisten, die sich einfach immer wiederholt. Dadurch bleiben auch die Nebenfiguren etwas blass.

Insgesamt ist das Buch von Louise Bay trotz allem sehr unterhaltsam und bietet amüsante Lesestunden. Für mich ist es nicht ihr bestes Werk, aber auf jeden Fall wohlverdiente 4 Punkte wert.