Rezension

Leider enttäuschend

Anna Sacher und ihr Hotel - Monika Czernin

Anna Sacher und ihr Hotel
von Monika Czernin

Bewertet mit 2 Sternen

Handlung:

Viele Menschen stolpern in ihrem Leben irgendwann einmal über den Namen Anna Sacher. Was bringen sie damit in Verbindung? Das Sacher-Hotel oder die berühmte Sacher-Torte? Wer war die legendäre Frau eigentlich, welche das Sacher-Hotel zu Zeit der Jahrhundertwende geleitet hat? Die Autorin Monika Czernin ist dieser Frage auf die Spur gegengangen und entstanden ist diese Biographie von Anna Sacher, welche nicht nur ein Bild der Frau zeichnet, sondern einen Gesamteindruck über die gesellschaftlichen und politischen Ereignisse im 19. und 20. Jahrhundert gibt.

Meinung:
Das Cover finde ich richtig hübsch. Es sieht nostalgisch aus, verströmt Energie und Fröhlichkeit und gibt auch ein realistisches Bild auf das Wien des 19. / 20. Jahrhunderts. Ich finde es harmonisch und ansprechend, ein wirklich gelungenes Gesamtbild.

Ich habe genau einen Kritikpunkt an dem Cover. Nähmlich, dass es keine Erwähnung gibt, dass es sich hierbei um keinen Roman handelt, sondern um eine Biographie. Ich finde, dass das auch aus dem Klapptext nicht deutlich hervorgeht und sich wie die Beschreibung eines Romans anhört. Auch ich hatte mich anfangs davon irreführen lassen und habe erst nach einigem recherchieren herausgefunden, dass es sich bei dem Buch um eine Biographie handelt.

Hätte ich das Buch in Erwartung eines Romans in einer Buchhandlung gekauft, wäre ich anschließend enttäuscht gewesen, weil meine Annahme sich nicht erfüllt hat. Bei dem Klapptext besteht für mich also eindeutig noch Luft nach oben, um genau auzusagen, um was für ein Buch es sich handelt.

 

Der Roman ist in Kapitel unterteilt, welche alle am Anfang genannt wurden und bei denen schnell deutlich wurde, dass es sich um bekannte Persönlichkeiten handelt, die das Sacher besuchen und dabei mit Anna Sacher in Kontakt kommen. Dies war nur teilweise so, ich hatte häufig das Gefühl, dass Anna Sacher zu kurz kommt und es sich zu sehr um die Politik und die Gesellschaft handelt, anstatt um die bekannte Chefin des Sacher Hotels.

 

Nachdem ich die Einleitung gelesen hatte, war ich sehr begeistert davon und habe mich richtig auf den weiteren Inhalt gefreut. Sie hat wunderbar auf den Inhalt hingeleitet, war interessant gestaltet und ganz auf Eduard und seine Frau Anna Sacher ausgelegt. Hier fand ich die Anzahl der Informationen auch noch leicht verarbeitbar.

Leider kamen für mich teilweise zu viele Daten, Personen und Geschehnisse vor, manchmal musste ich aufpassen, die Fülle an Informationen aufzunehmen. Hier hätte es mir gut gefallen, wenn es am Anfang eine Art Glossar gegeben hätte, mit kurzen, wichtigen Details zu jeder Person, auf welches man jederzeit zurückgreifen kann, wenn man überlegt, was welche Person für eine Rolle spielt.

Letztendlich kann ich sagen, dass mir besonders die Abschnitte mit Anna Sacher gefallen haben, diese waren anschaulich und gut dargestellt, der restliche Inhalt, in dem es um andere Charaktere oder Weltgeschehen geht, fand ich zu groß und einnehmend, ich habe mich bei vielen Kapiteln schwer getan, sie zu lesen und nicht einfach zu überspringen.
 

Positiv finde ich die sehr ausführliche Auflistung der genutzten Quellen, sodass man sich bei Bedarf sofort weiter Lektüre zu dem Thema und den Personen suchen kann. Ebenso fand ich das Nachwort gelungen, es hat noch einmal gezeigt, wie viel Mühe und Recherche die Autorin auf sich genommen hat, um das Buch zu erstellen.

 

Fazit:

Ich hatte mir viel mehr von dem Roman erwartet und gehofft, ein gutes Bild auf die bekannte Anna Sacher zu erhaschen und auch Details über das Emperium der Sacher zu erhalten. Dies wurde nicht so umgesetzt, wie gedacht und hat mich enttäuscht. Ich konnte mich mit der gewählten Art der Erzählung nicht anfreunden und fühlte mich an mehreren Stellen nicht gut unterhalten. Auch über die Person der Anna Sacher waren mir zu wenige Details und Kenntnisse. Leider hat mich die Biographie ziemlich entäuscht.